Kein Platz zum Hadern

Mein Viertel - AZ-Folge 5: Anwalt Johann Stadler über das Viertel im Münchner Südwesten, das trotz kleiner Probleme viele Gegensätze vereint.
von  Johann Stadler
Leib und Seele: Unser Bürgerreporter empfiehlt die Spareribs im Biergarten Waldheim.
Leib und Seele: Unser Bürgerreporter empfiehlt die Spareribs im Biergarten Waldheim. © Daniel von Loeper

Mein Viertel - AZ-Serie Folge 5: Anwalt Johann Stadler über das Viertel im Münchner Südwesten, das trotz kleiner Probleme viele Gegensätze vereint.

Für mich ist Hadern (München) einer der liebenswürdigsten Stadtteile Münchens. Dass es früher ein eigenes Dorf mit vielen Bauernhöfen, Wirtshäusern und einer großen Kartoffelschnapsbrennerei war, umgeben von viel Wald, kann man heute noch besichtigen. Zum Beispiel an der Würmtal-/Ecke Kriegerheimstraße in Großhadern, wo der dörfliche Charakter nach wie vor deutlich zu erkennen ist. Nach und nach haben die Landwirte ihre Höfe verkauft. Die neuen Besitzer haben sie umgebaut.

Gegenüber vom „Weißen Bräuhaus“, dass leider seit einem Jahr leersteht, ist der Wandel deutlich zu erkennen. In dem ehemaligen Bauernhof residieren heute Geschäfte, Büros und Arztpraxen. Der Landhausstil blieb. Hadern (München) mit seinen 47000 Einwohnern ist ein Ort der Gegensätze. Da gibt es zum Beispiel das weltbekannte Klinikum Großhadern oder die gesamte chemisch-pharmazeutische Fakultät der Uni München und das Gen-Zentrum – und gleich daneben stehen lockere Einfamilienhäuser mit schönen Gärten.

Einzigartig ist auch der Waldfriedhof. Man kann dort stundenlang spazieren, ohne das Gefühl zu haben auf einem Friedhof zu sein. Es gibt dort sogar einen kleinen See. Mein Lieblingslokal ist das „Waldheim“. Nicht so überlaufen wie Promi-Biergärten – und man kennt sich.

Sogar einen Weltmeister hat mein Stadteil zu bieten: Florian Wanner vom TSV Großhadern, Abteilung Judo, holte 2003 den Titel nach München. Schwierig und belastend für uns Stadtteilbewohner ist die Trennung durch die Lindauer Autobahn. Es konnte bisher kein ausreichender Lärmschutz verwirklicht werden, weil es sich um eine „Altautobahn“ handelt. 110000 Fahrzeuge bewegen sich pro Tag auf der A96. Aber trotz der Probleme lebe ich gerne hier und möchte – seit 1986 auch in der Kommunalpolitik – helfen, etwas zu verändern.

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