Kein Platz für Freischankfläche: Café-Kosmos-Betreiber wollen Bar auf Garagendach

München - Letzten Sommer hatten wir Glück mit der Baustelle", sagt Florian Schönhofer. Glück in Zusammenhang mit Baustellen vor der eigenen Haustür ist wohl eher eine selten getätigte Aussage, aber was der Betreiber des Café Kosmos meint, ist die Außenbestuhlung. Denn durch die Baustelle war da plötzlich Platz für ein paar Tische und Stühle. Nicht viele, aber immerhin.
Café-Kosmos-Betreiber wollen neue Ausschankflächen auf Garagendach
Nun ist aber kein Platz mehr auf dem engen Bürgersteig in der Marsstraße. Mit dem Problem stehen Schönhofer und seine Kollegen nicht alleine da. Auch im benachbarten Bufet gibt es keinen Platz draußen. Für die Gastronomen ein Problem, das diesen Sommer wohl größer sein wird als sonst. Denn niemand glaubt, dass es eine baldige Öffnung ohne Abstandsregeln geben wird. Also gilt es Platz herzuzaubern, und wenn das in der Horizontalen nicht geht, dann eben in der Höhe. Im Hinterhof stehen nämlich vier Duplex-Garagen. Und wenn man im Kosmos im ersten Stock nach hinten herausschaut, dann blickt man auf deren mit Trockenrasen begrüntes Dach.
Eigentlich eine ideale Außenfläche für Gastronomie. Die Anträge sind gestellt, die anderen Beteiligten im Hinterhof haben ihr Okay gegeben und die Statiker auch. Genehmigt ist allerdings noch nichts, betont Schönhofer, alles steht noch unter Vorbehalt. Auf den 160 Quadratmetern sollen dann 80 Plätze entstehen. Eine Bar hat Schönhofer in einem Hotel um die Ecke aufgetan, sie stammt aus den 50er Jahren. Auch oben auf den Garagen im Hinterhof soll die Atmosphäre vom Kosmos spürbar sein.
Langfristiger Plan gegen Platzproblem
Freilich wird es auch viel Grün geben, wenn man schon draußen ist. Und nicht nur die Bar sondern auch das Geländer, die Treppe und der Steg vom Balkon des Kosmos wird alt sein. Es wird recycelt, wo es nur geht, lediglich der Holzboden wird neu sein. Wenn alles klappt, wird es rund 200.000 Euro kosten. Viel Geld, gerade in Pandemie-Zeiten. Aber es hätte seinen Wert auch über Corona hinaus. "Vielleicht ist das das Gute, was aus dieser ganzen Sch*** entsteht", sagt Florian Schönhofer ein wenig melancholisch, aber auch mit einer guten Portion Zuversicht.