Kein Konzept

Der vorgelegte Plan für die Altstadt hat einen Geburtsfehler: Die Lokal-Redakteurin Julia Lenders über Radlfahrer, Isargriller und Vollidioten.
von  Julia Lenders
Der vorgelegte Plan für die Altstadt hat einen Geburtsfehler: Die Lokal-Redakteurin Julia Lenders über Radlfahrer, Isargriller und Vollidioten.
Der vorgelegte Plan für die Altstadt hat einen Geburtsfehler: Die Lokal-Redakteurin Julia Lenders über Radlfahrer, Isargriller und Vollidioten. © dpa

Was haben Isar-Griller und Radlfahrer in München gemeinsam? Ganz einfach: Maximal zehn Prozent rücksichtslose, pardon, Vollidioten, beschädigen das Image von allen! Weil sie ihren Abfall rumliegen lassen und so tun, als wären sie auf der Straße allein. Und nur weil diese Minderheit offenbar nie gelernt hat, was Rücksichtnahme heißt, ist jetzt dauernd von zugemüllten Kiesstränden die Rede und von Radl-Rambos.

Dass tausende andere Münchner all-sommer-abendlich friedlich an der Isar feiern? Dass Radlfahren neben Gehen die umwelt- und anwohnerfreundlichste Fortbewegungsart ist? Rückt oft in den Hintergrund. Das nervt dann wiederum die Falschen, nämlich die „Braven“. Diese Gefechtslage wird sich wohl nie ganz entschärfen lassen. Weder durch Appelle, noch durch Strafen (die es ja nur gibt, wenn man erwischt wird).

Weil es einfach auch in Zukunft, pardon, Vollidioten geben wird. Das gilt auch in der Altstadt, wo der Stadtrat jetzt endlich eines der schlimmsten Nadelöhre für Münchner Radler beseitigen will, nämlich die Strecke Marienplatz – Residenzpost – Odeonsplatz. Die Radler sollen künftig umgeleitet werden. Wobei der von der Verwaltung vorgelegte Plan einen Geburtsfehler hat:

Diese Umleitung soll nicht verpflichtend sein. Was in der Praxis bedeuten wird: alles bleibt beim Alten. Die „Braven“ schieben sich durch die Menschenmassen vor der Residenzpost. Die andern rauschen einfach durch. Das kann doch wohl kein ernst gemeintes Konzept sein!

 

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