Kein König – dafür ein früher Seehofer

Braver Applaus für den Ministerpräsidenten: Günther Beckstein eröffnete am Samstag das Zentral-Landwirtschaftsfest. Doch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer war ihm diesmal zuvor gekommen.
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Drollige Ferkelei: Besonders die kleinen Tiere ziehen die Zuschauer an – wie diese Schweinderl, die ein Züchter präsentiert.
AP Drollige Ferkelei: Besonders die kleinen Tiere ziehen die Zuschauer an – wie diese Schweinderl, die ein Züchter präsentiert.

MÜNCHEN - Braver Applaus für den Ministerpräsidenten: Günther Beckstein eröffnete am Samstag das Zentral-Landwirtschaftsfest. Doch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer war ihm diesmal zuvor gekommen.

Wiesn-Warm-Up bei den Bauern: Zur Eröffnung des Zentral-Landwirtschaftsfestes (ZLF) am Samstag kam überpünktlich Verbraucherschutzminister Horst Seehofer – um 8.40 Uhr fuhr er vor. Ministerpräsident Günther Beckstein zog um Schlag 9 mit Gattin Marga zum Defiliermarsch ein.

„Politiker kommen und gehen, aber die Landwirtschaft ist die feste Konstante“, versuchte Gerd Sonnleitner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands, den Zuhörern im fröstelkalten Zelt einzuheizen. Verhaltener Applaus – und verdutzte Gesichter, als Sonnleitner das „bayerische Königshaus“ begrüßte. Abgesehen davon, dass der Adel längst Geschichte ist, waren im Zelt auch keine Wittelsbacher zu entdecken. Dafür Bayerns Agrarminister Josef Miller, Verbraucherschutzminister Otmar Bernhard, Grünen-Chefin Claudia Roth im schockroten Dirndl und OB Christian Ude mit Edith von Welser-Ude. Der OB zeigte sich traditionsbewusst: „Am Landwirtschaftsfest lassen wir nicht rütteln!“ Alle vier Jahre findet das Fest parallel zur Wiesn statt. Rund 400 000 Besucher werden bis 28. September auf dem Südteil der Theresienwiese erwartet – viele davon Bauern, die aus ganz Bayern anreisen.

„Ich kann Hopfen zupfen“ bekannte denn auch Ministerpräsident Beckstein, bevor er eine waschechte Wahlkampfrede anstimmte: Dank der CSU solle es bei der Novelle der Erbschaftsteuer keine „Enteignungen“ bei Hofübergaben geben – das einzige Mal, dass Jubel im Zelt aufkam. Die Bauern sollten „mehr Netto vom Brutto haben“ – artiger Applaus. Nach der Rede und einem halben Glas Milch stürmte der Beckstein-Tross nach draußen zum Rundgang über das Fest. Dabei rief ein Bursch in Tracht dem Ministerpräsident hinterher: Zwei Maß, bittschön!

K. Rieger

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