Kein grünes Gleis auf der Leopoldstraße

Die Autospuren sollen bleiben. Trotzdem muss das Mobilitätsreferat noch mal nachbessern.
von  Cristina Hertel
Ein grünes Gleisbett bekommt die Tram auf der Leopoldstraße nicht.
Ein grünes Gleisbett bekommt die Tram auf der Leopoldstraße nicht. © Pro Bahn

München - Die neue Tram über die Leopoldstraße sorgt seit Wochen für Streit. Weil sie sich mit den Autos eine Spur teilen soll. Weil die neuen Radwege angeblich zu gefährlich sind. Und weil die Linie eines Tages weiter durch den Englischen Garten führen soll, aber nicht klar ist, ob das klappt. Schließlich hat die Staatsregierung die Garten-Tram lange blockiert.

Ein grünes Gleisbett ist vom Tisch

Nun ist klar: Das Mobilitätsreferat muss tatsächlich die Pläne überarbeiten. Der Stadtrat hat sich am Mittwoch dazu entschieden, den Beschluss zu vertagen. Ein eigenes grünes Gleisbett, wie es Rad-Aktivsten diese Woche bei einer Demo forderten, ist allerdings vom Tisch.

Das Mobilitätsreferat rechnet mit kilometerlangem Stau, wenn Autos nur noch eine Spur hätten. SPD, Grüne und CSU teilen diese Auffassung. "Wir wollen nicht, dass die Autos auf die umliegenden Straßen ausweichen", sagt der SPD-Verkehrsexperte und Stadtrat Nikolaus Gradl.

Nachbesserungen bei Haltestellen und Radwegen

Er fordert - so wie der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Paul Bickelbacher - eine Nachbesserung an einer anderen Stelle: Nach derzeitigen Plänen würde die neue Tram nämlich nicht unter dem Zeltdach an der Münchner Freiheit halten. Das soll noch einmal überprüft werden.

Auch bei der Führung der Radwege soll noch einmal neugeplant werden. Momentan sollen sich die nicht überall am Rand der Straße befinden.

Paul Bickelbacher wünscht sich außerdem, dass die Folgen einer Verkehrsberuhigung der Hohenzollernstraße mehr mit einbezogen werden. Denn es sei denkbar, dass die Einkaufsstraße zur Fußgängerzone wird, sagt er.

Einen Nutzen gibt es wohl so oder so

Die CSU ist skeptisch, weil noch nicht klar ist, ob die Tram eines Tages weitergebaut wird und durch den Englischen Garten führen kann. Momentan überprüft die bayerische Staatsregierung das. Doch selbst wenn der Freistaat die Tram durch den Park kippt, habe der erste Abschnitt einen Nutzen, betont Gradl.

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