Kaum übersehbare Änderung in der Münchner S-Bahn: Was dahintersteckt

Auf der Strecke der S7 in München gibt es jetzt eine Änderung. Daran müssen sich manche Fahrgäste sicher erst noch gewöhnen.
von  Julia Wohlgeschaffen
Keine Abteile mehr, die nur drei Sitze haben. In diesem Zug gibt es immer Vierer-Gruppen: In den neuen Fahrzeugen stehen den Fahrgästen insgesamt also mehr Sitzplätze zur Verfügung.
Keine Abteile mehr, die nur drei Sitze haben. In diesem Zug gibt es immer Vierer-Gruppen: In den neuen Fahrzeugen stehen den Fahrgästen insgesamt also mehr Sitzplätze zur Verfügung. © Thomas Kiewning

München - Auf den ersten Blick ist eigentlich kein großer Unterschied zu erkennen. Doch wer genauer hinschaut, sieht: Diese roten Züge, die seit Kurzem auf der neuen Strecke der Linie S7 zwischen Wolfratshausen und Hauptbahnhof fahren, sind keine Münchner Standard-S-Bahnen.

Die Türen etwa sind ein bisschen eckiger und die Fahrtziel-Anzeige steht nicht wie sonst im Fenster, sondern darüber. Innen können die Fahrgäste in Abteilen mit vier Sitzen Platz nehmen, im Gegensatz zur überwiegenden Dreier-Bestuhlung in den Standard-Zügen. Manche dieser Abteile sind ein Stück erhöht, auf einer Stufe. Am Wagenende befinden sich jeweils deutlich größere Mehrzweckbereiche für Fahrräder, Gepäck und Rollstühle.

Am Wagenende befinden sich jeweils deutlich größere Mehrzweckbereiche als in den Standard-S-Bahnen.
Am Wagenende befinden sich jeweils deutlich größere Mehrzweckbereiche als in den Standard-S-Bahnen. © Thomas Kiewning

Änderung bei der S-Bahn in München: Die neuen Züge waren vorher in Hannover im Einsatz

Ein Sprecher der S-Bahn München bestätigt, dass nun auch andere Züge auf der neuen, verkürzten Strecke der S7 unterwegs sind: "Neben Fahrzeugen der Baureihe ET 423 sind auch unsere Fahrzeuge der Baureihe ET 424 auf der S7 im Einsatz", sagt er. Die Züge dieser Baureihe kommen aus Hannover, wo sie wegen eines Betreiberwechsels nicht mehr benötigt werden.

So sehen die Züge der Baureihe ET 424 von außen aus.
So sehen die Züge der Baureihe ET 424 von außen aus. © Thomas Kiewning

Die Erweiterung der S-Bahn-Flotte, die Verkürzung der Strecke der S7 und die Einführung der S5 sollen die Pünktlichkeit der S-Bahn verbessern. "Wir setzen die Fahrzeuge ausschließlich auf der S7 ein, da diese seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr durch die Stammstrecke fährt und daher für den Einsatz der ET 424 besonders gut geeignet ist", sagt der Sprecher der S-Bahn.

Für den Einsatz auf der Münchner Stammstrecke eignen sich diese Züge nicht

Anders formuliert: Für den Einsatz auf der Stammstrecke eignen sich diese Züge nicht. Etwa weil sie nicht über die Leit- und Sicherungstechnik verfügen, die für die dichte Zugfolge auf der Stammstrecke notwendig ist.

Ab Ende 2028 sehen die Züge ganz anders aus. München soll dann die modernsten S-Bahnen Deutschlands bekommen.
Ab Ende 2028 sehen die Züge ganz anders aus. München soll dann die modernsten S-Bahnen Deutschlands bekommen. © DB/Vidovic/Siemens

An diese Umstellung werden sich die Münchner Fahrgäste wohl schnell gewöhnen – bald steht bei der S-Bahn jedoch eine größere, deutlich auffälligere Veränderung an: Ab Ende 2028 soll München die modernsten S-Bahnen Deutschlands bekommen – mit komplett durchgängigen Wagen, die mehr als 200 Meter lang sind. 

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