Kaum Nutzen fürs Semesterticket: Kein Preisnachlass für Studenten

Für viele Studierende ist die "Isarcard Semester" hinfällig, weil die Unis während des Corona-Lockdowns im Distanzbetrieb sind. Eine Änderung der Beiträge ist aber nicht in Sicht.
von  Lukas Schauer
Mit dem Semesterticket können Studierende den ÖPNV nutzen. (Archivbild)
Mit dem Semesterticket können Studierende den ÖPNV nutzen. (Archivbild) © AZ

München - Das MVV-Semesterticket besteht aus einem für alle Studierenden verpflichtenden Solidarbeitrag in Höhe von 70 Euro. Damit dürfen die Studierenden zwischen 18 und 6 Uhr in den Zonen M - 6 fahren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die "Isarcard Semester" zu erwerben – dann können Studierende zu jeder Tages- und Nachtzeit im gesamten Netz fahren. Kostenpunkt derzeit noch 195,70 Euro, ab dem Sommersemester 2021 dann 201,60 Euro.

Es gibt Kritik am Semesterticket

Doch an beidem gibt es seit Beginn der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Distanz-Lehre immer wieder Kritik. Das Ticket bringe den Studierenden nichts mehr, so die Argumentation, da keinerlei Fahrten zur Uni getätigt werden.

Und mit der zeitlichen Einschränkung sei man, wenn man dann doch einmal zur Hochschule müsse, stark limitiert. Diejenigen, die sich die "Isarcard Semester" gekauft haben, habe es finanziell noch schwerer getroffen: Ihre knapp 200 Euro seien im Grunde verschenkt, da viele Studierende aufgrund des Lockdowns und der Ausgangssperren kaum noch mit den ÖPNV unterwegs seien – zumindest nicht so viel, dass sich das Ticket lohne.

Studenten zahlen weiter für Semesterticket

Hinzu kommt: Für viele Studierende sind aufgrund der Corona-Pandemie Nebenjobs in der Gastronomie oder Veranstaltungsbranche weggefallen. Da schmerzt dann oft jeder unnütz ausgegebene Euro. Doch ändern wird sich an dem Semesterbeitrag nichts.

Angesprochen auf das Problem teilt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit: "Im MVV ist nicht geplant, die Regeln für das Semesterticket zu ändern. Angesichts der drastischen Verluste im ÖPNV gäbe es auch keinen finanziellen Spielraum dafür." Die MVG erhalte "nahezu ihr komplettes Fahrplan- und Platzangebot aufrecht, um München auch in dieser schwierigen Zeit am Laufen zu halten".

Bisher geht die MVG von einem Minus zwischen 145 und 175 Millionen Euro allein im Jahr 2020 aus.

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