Kaufhäuser in der Altstadt: Gut für München
Man kann ja zum Kaufhof am Marienplatz stehen wie man will – einige (wie Stadtbaurätin Elisabeth Merk) würden ihn am liebsten unter Denkmalschutz stellen, andere (wie ich) würden ihn am liebsten abreißen. Da gehen die Meinungen halt ein bisserl auseinander. Eines aber muss man den Kaufhäusern der Innenstadt lassen: Sie sind immer noch ein stabiler Anker des Einzelhandels in der City.
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Immer noch? Ja, weil in der Vergangenheit große Fehler gemacht worden sind: ausgedünntes Sortiment, abgebautes Personal, ausbleibende Investitionen. Die Folgen: Die Kaufhäuser haben Umsatz verloren und sind ähnlich stark gealtert wie die immer spärlichere Kundschaft. Gerade Karstadt spielt hier eine unrühmliche Rolle. Wie René Benko seine Häuser zukunftsfähig machen möchte, hat er noch nicht verraten.
Kaufhof ist mit seinem Galeria-Konzept schon früh andere Wege gegangen – und erntet längst Erfolge. Wenn Kaufhof-Eigentümer HBC jetzt eine weitere Milliarde in seine Filialen investieren will, ist das eine gute Nachricht für die Städte.
Attraktive Kaufhäuser sind eine echte Bereicherung für die Altstadt. Attraktiv sind die Kaufhäuser aber bloß dann, wenn es dort mehr gibt außer (Billig-)Klamotten, Schuhe oder Parfüm – die Fußgängerzone ist schließlich schon komplett voll davon. Das Sortiment muss stimmen, das Einkaufen einen Erlebnis-Charakter haben. Dann kommen auch die Kunden. Auch wieder die jüngeren.
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