Kaufen statt mieten? Nicht in München!
Wer würde nicht gerne in den eigenen vier Wänden leben? Eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach kommt zu dem Schluss: Der Kauf von Wohneigentum ist auf lange Sicht preiswerter als Mieten. Trotzdem scheuen viele in Deutschland den Immobilienkauf.
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Woran das liegt und wie die Lage in München ist:
Der Wunsch nach Eigenheim
Zwei Drittel der Bundesbürger sind einer Umfrage zufolge der Meinung, dass sich Wohneigentum lohnt – und viele würden auch gerne eine Immobilie kaufen. Dennoch leben nur 46 Prozent in den eigenen vier Wänden, wie die Allensbach-Studie „Wohnen in Deutschland 2017“ ergab. Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt besitzen 71 Prozent ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung. In Polen sind es sogar 81, in Griechenland 77 Prozent.
Die Kostenrechnung
Laut Allensbach-Untersuchung ist der Kauf einer Immobilie auf lange Sicht überall in Deutschland günstiger als ein Mietverhältnis. Im Durchschnitt beträgt der Kostenvorteil 41 Prozent, es gibt aber große regionale Unterschiede. Und hier kommt das große Aber für den Großteil der Münchner: Für eine eigene Immobilie muss auch der Geldbeutel groß genug sein.
Eine Beispielrechnung: 242 000 Euro investieren Immobilien-Käufer im Schnitt. Das entspricht etwa sechs Jahresnettoeinkommen eines Durchschnitthaushalts. Bis zu diesem Preis gilt ein Eigenheim laut Studie als „erschwinglich“. Doch Münchner erhalten für diese Summe gerade einmal eine 44-Quadratmeter-Bude, während sich Käufer in Chemnitz damit eine 261 Quadratmeter große Wohnung leisten können.
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Wer hätte das gedacht... München ist das teuerste Pflaster in Deutschland. Nur 44 m2 gibt es im Schnitt für 242 000 Euro.
Im Klartext bedeutet das: Zwar würde sich Kaufen auch in München in der Regel auf lange Sicht lohnen, nur leisten können sich das nur die ohnehin Gutbetuchten.
Die Scheu vor dem Kauf
Gerade wegen dieses finanziellen Risikos scheuen nicht nur viele Münchner den Immobilien-Kauf. 61 Prozent der Befragten gaben an, Angst davor zu haben, sich langfristig zu verschulden und möglicherweise Kredite nicht mehr bedienen zu können. Abschreckend wirken auch ein hoher Kaufpreis (54 Prozent) oder die Befürchtung, sich wegen der finanziellen Verpflichtungen in anderen Bereichen einschränken zu müssen.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Eigentümerquote in der Einkommensgruppe von unter 2000 Euro netto im Monat bei nur 31 Prozent liegt. In der Einkommensgruppe von 2000 bis 6000 Euro sind es immerhin schon 55 Prozent, bei über 6000 Euro dann bereits 75 Prozent.
Das Glück der Käufer
Allerdings kommt die Umfrage auch zu dem Schluss, dass Immobilienbesitzer mit ihrer Wohnsituation zufriedener seien als Mieter. „Sehr zufrieden“ zeigten sich 63 Prozent der Haus- und Wohnungsbesitzer, aber nur 30 Prozent der Bewohner einer Mietwohnung.
Für die repräsentative Studie des Allensbach-Instituts im Auftrag der Sparda-Banken wurden 1441 Menschen befragt.
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