Katzenflut und Finanzsorgen: Tierheime sind überlastet

Die Tierheime im Freistaat haben kaum noch freie Plätze.
von  AZ/dpa
Eine junge Katze ist in einem Tierheim untergebracht.
Eine junge Katze ist in einem Tierheim untergebracht. © Martin Schutt/dpa/Archivbild

München - Erste Einrichtungen hätten bereits Aufnahmestopps verhängt, andere seien kurz davor, berichtete der Deutsche Tierschutzbund Bayern in Dingolfing am Sonntag. "Die lange befürchtete Abgabewelle unüberlegt in Pandemiezeiten angeschaffter Haustiere wird ebenso zum Problem wie die zunehmende Anzahl verhaltensauffälliger Hunde, mit denen die Tierheime konfrontiert sind", erläuterte Verbandspräsidentin Ilona Wojahn mit Blick auf den Welttierschutztag am 4. Oktober.

Auch Personalengpässe und begrenzte finanzielle Mittel machten den Heimen große Sorgen.

Katzenflut überfordert Tierheime

Derzeit gebe es vor allem eine Katzenflut. Der Verband forderte deshalb eine bayernweite Katzenschutzverordnung mit Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht. Auch eine einheitliche Regelung für Fundtiere ist nach Ansicht der Tierschützer dringend notwendig. Überfällig sei insbesondere eine kostendeckende Finanzierung dieser Dienstleistung durch Städte und Gemeinden, da die Tierheime damit eine kommunale Pflichtaufgabe übernähmen.

Finanziell angespannt ist die Lage dem Tierschutzbund zufolge wegen der höheren Energiekosten, einer neuen Gebührenordnung für Tierärzte und der inflationären Preisentwicklung. Hinzu kämen immense Belastungen durch den seit Oktober geltenden Mindestlohn. Der Verband fordert deshalb Unterstützung, schließlich sei der Tierschutz im Grundgesetz und auch in der Bayerischen Verfassung verankert.

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