Kommentar

Karstadt-Ende: Neue Nahversorgung

Vize-Chefredakteur Thomas Müller über das Ende des Karstadts am Nordbad und neue Pläne.
von  Thomas Müller

Ein bisserl Wehmut darf schon sein, wenn sich ein seit 52 Jahren treuer Begleiter urplötzlich aus dem Staub macht. Oder, wie im Falle des Karstadts am Nordbad zu vermuten ist, sogar zu Staub zerfällt, weil er abgerissen wird. Aus is.

Also Schwamm drüber und weiter geht's? Mit einem schnell hochgegossenen Neubau und ein bisserl Gastro, viel Büronutzung sowie teurem Alibi-Wohnungsanteil als Sahnehäubchen ganz obendrauf?

Stadtplanung, die diesen Namen auch verdient, müsste genau hier ansetzen. Und Vorgaben machen oder Ideen entwickeln, wie dieses für West-Schwabing lange Jahre so eminent wichtige Nahversorgungs-Zentrum, freilich nicht mehr unter der Karstadt-Flagge, erhalten oder neu erfunden werden könnte. Die ersten Umnutzungspläne des Areals, die bereits ansatzweise herumgeistern, lassen da leider wenig Gutes erahnen.

Nötig wären kleine Läden für den täglichen Bedarf, Anker-Mieter als Frequenzbringer, denkbar auch Abholstellen für Internet-Bestellungen mit langer Öffnungszeit, Gastronomie im Erdgeschoss - und auf dem Dach. Dazu weiterhin ausreichend Parkplätze, um auch Älteren den Weg zu ebnen, die eben nicht oder nicht mehr mit dem (Lasten-)Radl oder zu Fuß einkaufen können.

Man wird ja noch träumen dürfen.

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