Karstadt am Hauptbahnhof: Neuer Millionen-Deal
Der Karstadt zwischen Stachus und Hauptbahnhof ist eine der begehrtesten Großimmobilien in der Innenstadt. Erst vor anderthalb Jahren entschied die deutsch-irische Investmentgesellschaft Signature Capital einen Bieterwettstreit für sich. Der kolportierte Kaufpreis damals: schlanke 180 Millionen Euro.
So richtig glücklich ist Signature Capital mit dem sechsstöckigen Warenhaus offenbar aber nicht geworden – oder das große Geld war einfach zu verlockend. Der Karstadt hat mittlerweile nämlich schon wieder einen neuen Eigentümer.
Wertsteigerung um 40 Prozent – innerhalb von 18 Monaten
Signature Capital hat das Haus an die Immobilienfirma RFR Holding verkauft – wie der Immobilienreport München mit Berufung auf Insider berichtet, für rund 250 Millionen Euro.
Innerhalb von nur 18 Monaten ist der Marktwert des Hauses also um fast 40 Prozent gestiegen. Signature Capital kann das natürlich recht sein: Die Investmentgesellschaft streicht beim Weiterverkauf nun einen satten Gewinn von 70 Millionen Euro ein.
Was die Frankfurter RFR Holding, geführt von den beiden deutschstämmigen Immobilien-Investoren Aby Rosen und Michael Fuchs, mit dem Karstadt vorhat, ist noch nicht bekannt. Wie zu hören ist, wollen die neuen Inhaber aber an den Plänen festhalten, auf der Nordseite den wenig ansehnlichen Anbau aus den 70er Jahren abzureißen.
Womöglich wird sich vorerst aber auch gar nichts tun. Denn zum einen hat Karstadt einen festen Mietvertrag, der noch etwa zehn Jahre lang läuft. Zum anderen sind die Eigentumsverhältnisse nicht gerade einfach. Die Laden- und Büroflächen sind in unterschiedlichen Händen. Der zunächst ebenfalls sehr interessierte Einkaufsmeilen-Entwickler mfi aus Essen hat bei der ersten Verkaufsrunde deshalb vor anderthalb Jahren letztlich einen Rückzieher gemacht.
Bleibt der Karstadt ein Spekulationsobjekt?
Vielleicht wird nun die RFR Holding ein überzeugendes Konzept entwickeln, wie man mit dem Karstadt die Fußgängerzone bis zum Hauptbahnhof verlängern kann. Entsprechende Überlegungen gibt es bei Stadtplanern und Handeltreibenden schon länger.
Vielleicht verkauft aber auch der neue Besitzer bald schon wieder weiter. Lukrativ genug scheint der Karstadt auch als Spekulationsobjekt ja offenbar zu sein.
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