Karstadt ade: Die Traditions-Filiale am Nordbad ist endgültig dicht

München - Richtig lesen kann man es nicht mehr, der Regen hat viele der Papierbuchstaben schon weggeschwemmt am Samstagnachmittag. Aber wer genau hinsieht, kann erkennen, welche Botschaft ein Unbekannter den Mitarbeitern von Karstadt am Nordbad da hinterlassen hat: "Wir werden euch vermissen", steht da etwas unvollständig auf dem Kopfsteinpflaster.
Karstadt am Nordbad hat am Samstag zum letzten Mal aufgehabt. Das Warenhaus ist Opfer der Insolvenz der Karstadt-Kaufhof-Gruppe. Während andere Filialen, etwa der Kaufhof am Stachus, gerettet werden konnten (zumindest mittelfristig), war am Samstag an der Schleißheimer Straße für immer Schluss.

Für das Viertel bedeutet das einen Verlust, seit 1968 ist der Karstadt nicht nur Standort einer Warenhauskette, sondern eine Anlaufstelle für die Bewohner im Viertel. Beim Karstadt bekam man als Schwabinger alles, Pumps, Paprika oder Papierservietten - und sparte sich den Weg in die volle Innenstadt.
All das ist nun passé und auch die Tage des Gebäudes sind gezählt. Der Eigentümer, die Ariston Grundbesitz GmbH, wird es abreißen und einen Glasfassaden-Neubau mit sechs Stockwerken errichten lassen.