Kardinal Reinhard Marx zum Krieg in der Ukraine: "Dem Töten muss ein Ende gesetzt werden"

Angesichts des russischen Angriffskriegs formuliert der Erzbischof von München und Freising in seiner Karfreitagspredigt einen emotionalen Appell.
AZ/dpa |
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Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. (Archivbild)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zum Karfreitag das Ende des Krieges in der Ukraine gefordert.

"Dem Töten muss ein Ende gesetzt werden!", betont der Erzbischof von München und Freising laut Manuskript in seiner Karfreitagspredigt.

Angesichts des Angriffskriegs Russlands fordert Marx die Verantwortlichen auf allen Ebenen zu einem umfassenden Einsatz für ein Ende des Kriegs in der Ukraine auf. Sie müssten Wege suchen und finden, die Waffen zum Schweigen zu bringen, damit "nicht Tausende von Menschen weiter sterben, Hass über Generationen gesät wird und eine weltweite Aufrüstung stattfindet", die letztlich zu Lasten der Armen gehe.

In der Ukraine finde "durch den Angriffskrieg in der Verantwortung von Präsident Putin ein furchtbarer Kreuzweg statt", betont Marx im Manuskript seiner Predigt zum "Kreuzweg der Völker", der traditionellen Karfreitagsprozession in der Münchner Innenstadt mit mehreren Tausend Teilnehmern aus vielen verschiedenen Nationen.

Die Verteidigung gegen einen Angreifer sei gerechtfertigt und deswegen auch die Unterstützung derer, die angegriffen werden, so Marx.

Dennoch dürfe "nicht hingenommen werden, dass sich ein Krieg über Jahre hinzieht, ohne dass auch nur sichtbar wird, wie das enden soll". Auch werde eine Aufrüstung die Welt nur unsicherer machen, glaubt Marx: "Wer kann wirklich glauben, dass die Welt besser und friedfertiger wird mit immer mehr Waffen und immer mehr Misstrauen und Angst?"

Der Erzbischof sieht Parallelen zwischen dem Kreuzweg des Leidensweges Jesu in Jerusalem vor 2.000 Jahren und dem "realen schrecklichen Kreuzweg von Völkern und vielen einzelnen Menschen mit ihren persönlichen Lebensschicksalen".

Viele dieser Kreuzwege - etwa Bürgerkriege oder Naturkatastrophen - blieben ungenannt oder würden von der Öffentlichkeit und den Medien übersehen, obwohl "die Probleme und die Folgen der Katastrophen manchmal über Jahrzehnte bleiben und der Kreuzweg nicht endet".

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16 Kommentare
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  • Red Angel am 08.04.2023 07:25 Uhr / Bewertung:

    Der soll sich um die Kinderschänder in den eigen reihn erst mal kümmern
    Warum sitzen die verantwortlichen noch nicht im Knast ???

  • Der wahre tscharlie am 06.04.2023 19:01 Uhr / Bewertung:

    Grundsätzlich hat Marx natürlich recht.
    Aber ich gehe mal davon aus, dass es Gespräche auf verschiedenen Ebenen gibt, wovon die Öffentlichkeit nichts mitbekommt. Was ja auch Sinn machen würde, sonst wären die Gespräche gefährdet.
    Und es geht natürlich darum, dass beide ihr "Gesicht" gegenüber ihrer Bevölkerung wahren können.

  • Rudi B. am 06.04.2023 13:17 Uhr / Bewertung:

    ...die Waffen zum Schweigen zu bringen ... Gut gemeint, aber das bestimmen die USA, wenn sie in der Ukraine ihre Waffentests abgeschlossen haben.
    "USA lassen Ukraine neue Superwaffen testen." (MM vom 9.3.2023)

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