Kardinal Marx erinnert an Opfer der Anschläge
München – Bei einer Gedenkfeier zum 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September hat Kardinal Reinhard Marx am Sonntag in München an die Opfer erinnert. Von Papst Benedikt XIV wurde bei der Feier auf dem Marstallplatz ein Grußwort verlesen. Marx bezeichnete die Zeit seit dem 11. September 2001 als verlorenes Jahrzehnt: „Wir haben uns allzu sehr in Kriegsszenarien und Kampfesrhetorik bewegt.“ Auch zehn Jahre nach den Terrorakten sei die Wunde nicht einfach verheilt, sagte er laut vorab verbreitetem Redemanuskript . Das was passiert sei, könne nicht als aufgearbeitet gelten. Kriegerische Auseinandersetzungen und andauernde Gewalt seien Konsequenzen des Terroraktes.
„9/11 ist also zehn Jahre danach auch ein Auftrag, eine Sendung, sich nicht der Logik der Rache, der Gewalt und der Feindschaft zu unterwerfen“, sagte Marx. Vielmehr müsse man sich tapfer für den Frieden einsetzen. „Wir wollen durch unser Miteinander hier in München zeigen: Religionen wollen und können Quelle des Friedens, des echten Dialogs und der Versöhnung sein.“
Die Gedenkfeier, an der neben zahlreichen führenden Vertretern der Weltreligionen, von Politik und Gesellschaft auch Bundespräsident Christian Wulff teilnahm, bildete den Auftakt zum diesjährigen Weltfriedenstreffen. Es wird von der Gemeinschaft Sant'Egidio und dem Erzbistum München und Freising vom 11. bis 13. September in München veranstaltet. Am Montag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Gast des Treffens sein.