Kapitulation vor den Stummeln

Sonntagmorgen, Feilitzschstraße, Altschwabing: Die Kneipen sind noch leer, die Bürgersteige dafür umso voller. Zahllose Zigarettenstummel pflastern zu hunderten die Bürgersteige. Die Saubermänner sind machtlos.
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Zurück bleibt nur die Kippe: Seit der Einführung des Rauchverbots nimmt der Zigaretten-Müll auf den Straßen und Wegen zu.
Manuela Meyer Zurück bleibt nur die Kippe: Seit der Einführung des Rauchverbots nimmt der Zigaretten-Müll auf den Straßen und Wegen zu.

MÜNCHEN - Sonntagmorgen, Feilitzschstraße, Altschwabing: Die Kneipen sind noch leer, die Bürgersteige dafür umso voller. Zahllose Zigarettenstummel pflastern zu hunderten die Bürgersteige. Die Saubermänner sind machtlos.

Ein Kippen-Teppich, der nicht nur die Anwohner in Altschwabing wütend bis ratlos zurücklässt. Auch im Glockenbachviertel, Haidhausen, dem Westend und in der Münchner Innenstadt sind die Folgen des Rauchverbots mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Seitdem Raucher nur noch vor und nicht mehr in den Gaststätten rauchen dürfen, bleiben ihre Hinterlassenschaften zumeist bis in die Morgenstunden auf den Gehwegen zurück. Ein großes Problem – vor allem für Münchens Straßenkehrer.

Fünf Monate nach Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes kapitulieren nun Münchens Saubermänner: Man sehe sich nicht mehr in der Lage, die Bürgersteige restlos von allen Zigaretten-Resten zu befreien: „Einiges wird liegen bleiben“, kündigte Michael Marek vom zuständigen Baureferat an.

Das Problem mit dem Regen

Viel zu aufwendig seien die Aufräumarbeiten nach langen Kneipennächten mittlerweile geworden: „Der maschinelle und personelle Aufwand, der zur Beseitigung der Hinterlassenschaften betrieben werden müsste, steht in keinem Verhältnis und ist nicht gerechtfertigt“, sagte Marek. Das Problem der Stadtreinigung: Vor allem nach Regenfällen, wenn sich die Zigarettenreste in den Fugen festsetzen, kommen die fleißigen Arbeiter mit ihren gewöhnlichen Kehrmaschinen nicht mehr weiter: „Dann muss manuell nachgearbeitet werden“, so Marek. Ein Mehraufwand, der sehr viel Zeit kostet.

Bereits vor längerem hat die Stadt deshalb versucht, die Wirte gesetzlich zu verpflichten, den Müll vor ihren Gaststätten selbst wegzuräumen. Ein Vorstoß, der bisher allerdings erfolglos blieb.

Wirte als Straßenkehrer?

Dennoch haben einige Wirte und Clubbesitzer bereits damit begonnen Aschenbecher und Mülleimer vor ihren Lokalen anzubringen, um die Kippenberge einzudämmen. Sollten diese Behältnisse nicht genutzt werden, müssten die Wirte wohl in Zukunft selbst zu Besen und Kehrblech greifen, um ihren Eingangsbereich von Kippen zu befreien. Über Zigarettenstummel stolpert schließlich kein Gast gern in ein Lokal.

Daniel Aschoff

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