Kapazität der Busbahnhöfe in München am Ende? Das sagt die MVG

"Dichtere Takte und größere Busse" lassen manche Busbahnhöfe an S- und U-Bahnhöfen in München "aus den Nähten platzen", so die Kritik der Stadtratsfraktion der Grünen/Rosa Liste. Die MVG nimmt Stellung.
von  AZ
Dichtere Takte, größere Busse
Dichtere Takte, größere Busse © imago/Ralph Peters

München - Welche Busbahnhöfe an S- und U-Bahnen sind bereits heute an der Grenze der Leistungsfähigkeit? Auf eine entsprechende Anfrage der Stadtratsfraktion der Grünen/Rosa Liste macht die MVG laut Mitteilung der Stadt vom Mittwoch eine klare Ansage.

In der Antwort der MVG heißt es demnach: "Die größten Engpässe bestehen an den Busbahnhöfen Fürstenried West, Ostbahnhof, Studentenstadt und Trudering Bahnhof. Kritisch sind zudem die Verknüpfungspunkte Giesing Bahnhof, Kieferngarten, Münchner Freiheit, Moosach Bahnhof, Neuperlach Süd und Pasing Bahnhof."

Machbarkeitsstudie für Busbahnhof Studentenstadt

Ob es bereits konkrete Pläne für eine Erweiterung gebe, wollten die Stadträte in ihrer Anfrage außerdem wissen. Die MVG verweist in ihrer Antwort auf eine Machbarkeitsstudie zur Erweiterung für den Busbahnhof Studentenstadt, die bereits vorliege - "die weiteren Planungsschritte haben begonnen". Ein Zeitplan für die Realisierung liege noch nicht vor. 

"Bei allen Maßnahmen sind zeitintensive Abstimmungen mit den zuständigen Behörden erforderlich", bittet die MVG um Verständnis.

Zweite Stammstrecke - Folgen für den Busverkehr

Weiter teilt die MVG mit: "Am Busbahnhof Ostbahnhof konnte die Situation durch die Einrichtung von provisorischen Haltestellen außerhalb des Busbahnhofs in den vergangenen Jahren etwas entschärft werden." Dennoch bestehe hier und bei den anderen genannten Busbahnhöfen "dringender Handlungsbedarf, um auch zukünftige Angebotsausweitungen (dichtere Takte, größere Busse oder neue Buslinien) abwickeln zu können". Abgeschlossene Planungen liegen demnach für die einzelnen Busbahnhöfe jedoch noch nicht vor. Auch der zusätzliche "Platzbedarf" durch den barrierefreien Ausbau der Busbahnhöfe sei bei den Überlegungen zu berücksichtigen. "Auf Basis der gegebenen Rahmenbedingungen gehen wir davon aus, dass an fast allen Busbahnhöfen für eine zukunftsfähige Gestaltung mehr Platz als heute benötigt wird."

Kritik der Grünen: Manche Busbahnhöfe "platzen aus den Nähten"

Ob der Busverkehr am Ostbahnhof während der Bauzeit für die zweite S-Bahn-Stammstrecke "im heutigen Umfang" aufrechterhalten könne, wollten die Stadträte außerdem wissen. Die MVG räumt ein: "Laut den uns vorliegenden Planungen wird es während der Bauzeit der 2. Stammstrecke in mehreren Bauphasen Einschränkungen für den Busbetrieb geben." Und betont zugleich: Im Rahmen permanenter Abstimmungen wird aber versucht, die Auswirkungen für die Fahrgäste möglichst gering zu halten."

Auch Busfahrer sind gefragt

Die Stadträte Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) hatten in ihrer Anfrage vom 19. September an die Stadt betont: "Es ist unbestritten, dass das Angebot des öffentlichen Verkehrs schnell und umfassend ausgeweitet werden muss." Die MVG reagiere auf dieses Erfordernis mit einer Businitiative. Aber: "Neben der Schwierigkeit ausreichend Busfahrer zu finden, erschweren die begrenzten Kapazitäten von Busbahnhöfen mehr und mehr ein besseres Angebot."

"Dichtere Takte und größere Busse" in München

Weiter kritisierten sie: "Dichtere Takte und größere Busse lassen bereits heute schon einige Busbahnhöfe an S- und U-Bahnhöfen (Trudering, Studentenstadt, Pasing) aus den Nähten platzen." Hinzu komme noch der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke, der dem Busverkehr am Ostbahnhof über mehrere Jahre in die Quere kommen werde.

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