Kampf um die Stimmen

Kanzlerin Angela Merkel eilt der CSU in der Schlussphase des Wahlkampfs zu Hilfe. Doch auf dem Münchner Marienplatz versagt ihr die Stimme. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine mobilisieren unterdessen ihre Anhänger ein paar hundert Meter weiter: am Stachus.
von  Abendzeitung
Begräbnismiene kurz vor der Wahl: Erwin Huber, Angela Merkel und Günther Beckstein.
Begräbnismiene kurz vor der Wahl: Erwin Huber, Angela Merkel und Günther Beckstein. © az

MÜNCHEN - Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel eilt der CSU in der Schlussphase des Wahlkampfs zu Hilfe. Doch auf dem Münchner Marienplatz versagt ihr die Stimme. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine mobilisieren unterdessen ihre Anhänger ein paar hundert Meter weiter: am Stachus.

Schwarz-rotes Duell im Münchner Wahlkampf-Schlussspurt: Während die Linke mit ihren Spitzenleuten Oskar Lafontaine und Gregor Gysi auf dem Stachus vor 400 Zuhörern redeten, drängten sich fast zeitgleich 8000 Münchner auf dem Marienplatz, um Bundeskanzlerin Angela Merkel zu hören.

In Ingolstadt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Vortag noch gewitzelt, wie wichtig bei der Wahl die Stimme ist, dass könne man an ihr sehen. Am Freitag auf dem Marienplatz erlebten die Münchner dann bei der CSU-Abschlusskundgebung mit Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel um jeden Ton ringen musste.

"Ich bin ein bisschen neidisch auf Bayern", sagt Kanzlerin Merkel.

Ihre Botschaft an die Zuhörer war aber trotzdem deutlich: „Bayern muss weiter von der CSU allein regiert werden können.“ Und weiter: „Bayern ist da, wo der Bund noch hin will. Da bin ich ein bisschen neidisch.“ Die CSU habe Deutschland gestärkt.

Beckstein stellte sie dabei in eine Reihe mit Bayerns „großen Ministerpräsidenten“ Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber. Die hätten immer hundertprozentig bayerische Interessen vertreten und dabei doch auch Deutschland genutzt.

Die Linke wettert gegen die soziale Schieflage im Freistaat

Es war nicht der Tag des politischen Floretts. Beckstein und Huber warnten davor, Bayerns Spitzenposition durch die Wahl anderer Parteien zu gefährden. Ihr Motto: „Nur die CSU hält Bayern an der Spitze.“

Gregor Gysi und Oskar Lafontaine beklagten dagegen soziale Schieflagen in Bayern und schlachteten vor allem das Nein der CSU–Abgeordneten im Bundestag zur Pendlerpauschale aus. „Lügen haben kurze Beine“, warf Lafontaine Huber und Beckstein vor. jot

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