Kampf gegen rechts: Wo München braun ist

München - In elf Monaten wählen die Münchner einen neuen Stadtrat. Der Wahlkampf hat längst begonnen – auch bei den rechtsextremen Kräften. Wie braun ist München? Droht der Einzug mehrerer Neonazis ins Rathaus? Darüber hat die AZ mit Miriam Heigl von der städtischen Fachstelle gegen Rechtsextremismus gesprochen (siehe Interview in der Printausgabe vom Dienstag).
Sie sagt: „Wir sehen im Bereich Rechtsextremismus und islamfeindlichem Extremismus eine hohe Dynamik in München.“
Ein Blick zurück: Nach der Kommunalwahl im Jahr 2008 hatte Münchens Karte braune Flecken. Die Grafik zeigt an, wo die meisten Wähler ihre Stimme an die rechtsextremen Gruppierungen „Pro München“ oder die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (Bia) vergaben. Am dunkelsten ist die Farbe da, wo bis zu 8,4 Prozent der Abstimmenden rechts gewählt haben.
Zwei Gebiete stechen besonders hervor: der Stadtteil Am Hart und der äußerste Münchner Westen – also Teile Aubing. Dort sind gleich mehrere Stimmbezirke dunkelbraun eingefärbt. Eine durchgängig „weiße Weste“ haben dagegen die Wähler in den innerstädtischen Stadtbezirken und in Bogenhausen.
Der Ausgang der Wahl ist bekannt: Die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ kam stadtweit auf 1,4 Prozent. Seither sitzt ein Neonazi im Stadtrat.
Jetzt soll das Münchner Netz gegen verfassungsfeindliche Umtriebe enger geknüpft werden. Der Stadtrat wird im Mai voraussichtlich absegnen, dass Bezirksausschüsse offiziell Beauftragte gegen Rechtsextremismus ernennen können.