Kampf gegen illegalen Welpenhandel: Prozess am Amtsgericht

München - Im Jahr 2015 hat Melanie Schmidt (Name geändert) begonnen, sich gegen den illegalen Handel mit Hundewelpen zu engagieren. "Bis heute sind es ungefähr 500 Hunde", schätzt die 27-jährige Münchnerin die Zahl der Tiere, denen sie helfen konnte.
Münchnerin stellt illegale Tierhändlern eine Falle
Melanie Schmidt hat es sich zur Aufgabe gemacht, illegalen Händlern Fallen zu stellen. Dafür wendet sie viel Zeit auf, durchforstet auf den einschlägigen Seiten das Netz und Anzeigen für den Verkauf von Hunden. So wie die Anzeige für die vier Französisch-Bulldoggen-Welpen, die im Internet von einer ungarischen Züchterin angeboten wurden. Auch in diesem Fall täuschte Melanie Schmidt Kauf-Interesse an den Hunden vor und informierte die Polizei.
Die stand dann schon bereit, als sich Melanie Schmidt im Februar zur Übergabe der Welpen verabredete. Bei der Übergabe präsentierten die beiden Vermittler gefälschte Papiere für die Welpen, in denen unter anderem ein falsches Geburtsdatum angegeben wurde. Eine 27-jährige Dolmetscherin muss sich deshalb am Montag wegen Beihilfe zur Urkundenfälschung vor dem Amtsgericht verantworten.
Dolmetscherin zu 300-Euro-Geldstrafe verurteilt
Die Frau gibt zu, dass sie die abweichenden Geburtsdaten für die Welpen zwar bemerkt habe, aber erst später begriffen habe, dass dies illegal sei.
Als ihr der Amtsrichter noch mal drastisch vor Augen führt, dass sie ihr Einspruch gegen den Strafbefehl wohl noch teurer zu stehen kommen würde, zieht die Dolmetscherin unter Tränen ihren Einspruch zurück. Die 300-Euro-Geldstrafe für sie ist damit rechtskräftig.
Melanie Schmidt, die als Zeugin geladen worden war, muss nicht mehr aussagen. Ihren Kampf wird sie fortsetzen. Zu tun gibt es genug. Denn gerade in Corona-Zeiten boomt auch der illegale Handel mit Haustieren.