Kampf dem Streik: Die wichtigsten Fragen

MÜNCHEN - Ab Dienstag soll es die S-Bahn und Regionalzüge treffen – für mehrere Tage. Eine Möglichkeit, das drohende Chaos in den Griff zu bekommen, soll das Aussetzen der Parklizenz-Regelung sein.
Es könnte ziemlich ungemütlich werden in und um München. Nicht allein wegen des Wetters. Sondern auch wegen der bevorstehenden Warnstreiks, die S-Bahnen und Regionalzüge treffen sollen. Die AZ erklärt die Lage:
Ab wann wird gestreikt?
Schon für Dienstag haben die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA bundesweit erste Warnstreiks angekündigt. Am Montag wollen die Gewerkschafter ihr Streik-Programm festzurren. Die Fahrgäste hätten dann zumindest ein wenig Vorlauf, um sich auf die Streiks einzustellen. Aktuelle Infos gibt’s dann im Radio und online bei abendzeitung.de.
Wen trifft der Streik?
Die Warnstreiks richten sich gegen die Deutsche Bahn (DB) und die sechs großen Privatbahnen. Bestreikt werden vermutlich sowohl die Fernzüge, als auch der Regionalverkehr rund um München – wie die S-Bahn, die Bayerische Oberlandbahn (BOB) oder die Alex- Züge in Richtung Regensburg und Hof.
Wie lange dauern die Warnstreiks?
Jeweils etwa drei bis vier Stunden sind geplant, wie die AZ aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. Bis zum Freitag könnte das andauern. Wahrscheinlich ist, dass zur Hauptreisezeit gestreikt wird, etwa morgens, wenn Zehntausende Münchner oder Pendler aus dem Umland zur Arbeit in die Stadt fahren. Auch Schulkinder kämen dann zu spät. „Schon wenn die S-Bahn nur zehn Minuten bestreikt wird, hat man den ganzen Tag lang Chaos“, urteilt Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste.
Fällt die Parklizenz-Regelung?
Müssen Pendler sowieso aufs Auto umsteigen, wäre dies laut Fahrgast-Sprecher Nagel ein guter Vorschlag: „Hebt die Stadt die Parklizenz an Streiktagen auf, können Autofahrer wenigstens bei der nächsten U-Bahnhaltestelle parken.“
Warum wird gestreikt?
GDBA und Transnet fordern einen Branchentarifvertrag mit einheitlichen Tarifen. Die Privaten zahlen bis zu 20 Prozent weniger als die DB.
Wie reagiert die Deutsche Bahn?
Eine Sprecherin zur AZ: „Die DB wird amDienstag zusätzliche Mitarbeiter einsetzen.“ Wohl verstärkt Beamte, die nicht streiken dürfen. Auch die GDL-Fahrer streiken nicht – anders als bei der MVG. Dort ist der Streik derzeit immerhin ausgesetzt, wenn auch nicht beendet.
Anne Hund