Kameras aus am Nockherberg: Das passierte noch!

Luise Kinseher schlüpft nochmal in die Rolle der Mama, Ude verteidigt Horst Seehofer und Innenminister Herrmann lästert über den Nockherberg.
von  az

München - Der Nockherberg 2012 war ein Erfolg: 41 Prozent der Bayern verfolgten am Mittwochabend das Derblecken live im Fernsehen. Der BR sprach von einer Sendung, die „außergewöhnlich erfolgreich“ war. 1,84 Millionen Bayern sahen die Rede der Bavaria, deutschlandweit waren es 2,78 – so viel Interesse hat der Nockherberg in den vergangenen zehn Jahren nicht geweckt. Was passierte, als die Kameras aus waren, verraten wir Ihnen hier:

 


 

Die ungesehene Zugabe

Mit einem breiten Lächeln kam Derbleckerin Luise Kinseher nach der Show in den Festsaal. „Luise, Luise!“-Rufe schallten ihr entgegen, dann gab es einen spontanen, lang anhaltenden Applaus für die Kabarettistin, die zum zweiten Mal in die Rolle der Bavaria geschlüpft war.
„Ja, so was“, sagte Kinseher, stellte sich auf einen Stuhl und verbeugte sich. Nach einer Schimpfzugabe der „Mama“ in tiefstem Niederbairisch ließ sie sich von Paulaner-Chef Andi Steinfatt umarmen. „Wie fandst du’s?“, fragte sie. Steinfatt: „Ich war doch grad bei dir in der Garderobe und habe gratuliert.“ Kinseher: „Oh, da war ich wohl noch mit dem Kopf in der Bavaria.“
Brauerei-Witwe Alexandra Schörghuber drückte Kinseher herzlich. „Mei Chefin, letztes Jahr war’s gut, dieses Jahr besser und nächstes Jahr wird’s Paulaner“, scherzte Kinseher in Anlehnung an den Werbespruch der Brauerei.

 


 

Beistand vom Gegner

Ungeahnten Beistand bekam Ministerpräsident Horst Seehofer von Konkurrent Christian Ude. Der Oberbürgermeister kritisierte, dass Kinseher das uneheliche Kind Seehofers in ihrer Rede erwähnt hatte: „Wenn wir bei Herrn Gauck sagen, wir sollten keine Ratschläge für sein Familienleben geben, sollten wir es auch bei anderen nicht tun.“ Der designierte Bundespräsident ist noch verheiratet, lebt aber in einer Beziehung mit einer Nürnberger Journalistin.
Kinsehers Spitze „hätt's nicht gebraucht“, fand Ude – und sagte am Morgen danach: „Natürlich darf das Derblecken ins Persönliche gehen, aber man sollte auch an die Ehefrau denken. Ich genieße die Liberalität Münchens. Da werden uneheliche Kinder nicht zum Vorwurf gemacht.“

 


 

„Lieber Veitshöchheim“

Kritik am Nockherberg gehört zum guten Ton. Klare Worte fand Innenminister Joachim Herrmann – und verglich das Derblecken mit der Fränkischen Fastnacht: „Veitshöchheim war um Klassen besser“, lästerte er. Das fand übrigens auch Landtags-Präsidentin Barbara Stamm, die allerdings Platzhirsch in Franken ist.

 


 

Kritik am Singspiel

Er war der eigentliche Star des Abends und fand doch harte Worte: Söder-Double Stephan Zinner. Das Singspiel habe ihm nicht recht gefallen. „Ich mag diesen Showcharakter nicht so gerne. Das ist nicht so meins“, sagte er über die musikalische Spenden-Gala des Regisseurs Alfons Biedermann. Zinner: „Alfons hat seinen Blick auf die Dinge, meiner ist ein bissl anders.“
Kritik am Singspiel gab es von vielen Politikern, auch von Claudia Roth, die Merkel-Darstellerin Christin Marquitan – die für ihre Rolle einen Fat-Suit tragen musste – kritisierte: „Manche Umbesetzungen hab ich nicht verstanden.“ Sie fand nur Söder gut. „Sensationell. Ich fände es gut, wenn er das alleine machen würde.“


 

Exodus zum Bock

„Du bist doch Wirt, wo geh’ ma jetzt hin?“, fragte Putzi Holenia (Paulaner im Tal) nach dem Singspiel den P1-Boss Franz Rauch, der sich gerade mit Knödelei-Kollege Florian Oberndorfer unterhielt. „Du bist doch der Haferlgucker, du musst das viel besser wissen“, konterte Rauch. „Ach, ich hab überhaupt keine Ahnung“, sagte Holenia. Dann schlug er vor: „Lasst’s uns zum ,Blauen Bock’ gehen, da gibt es tollen Wein, und ich gebe auch eine Flasche Rotwein aus.“
Weit weg vom Starkbier dürfte es bei einer Flasche nicht geblieben sein.

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