Kameramann von "Das Boot": Nachträglich halbe Million Euro
"Das Boot" spielt im Zweiten Weltkrieg und schildert die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Boots auf Feindfahrt während der Atlantikschlacht. Der Film erhielt unter anderem sechs Oscarnominierungen und hat inzwischen viele Millionen Euro eingespielt.
Chef-Kameramann Vacano erhielt für seine Arbeit damals umgerechnet etwa 100.000 Euro. Doch seit 2002 gibt es im Urheberrecht den sogenannten Fairnessparagrafen, der eine Nachvergütung vorsieht, wenn die vereinbarte Gegenleistung und die später erzielten Erträge in auffälligem Missverhältnis stehen.
Unter Berufung auf diesen Fairnessparagrafen hat der 87-Jährige, der bei Filmen wie "Robocop" oder "Total Recall" mit Arnold Schwarzenegger die Kamera führte, jahrelang in mehreren Verfahren für ein größeres Stück vom Kuchen gekämpft. Konkret ging es dabei um die finanzielle Beteiligung an TV- und Kino-Ausstrahlungen, um viele Wiederholungen und komplizierte Berechnungsmodelle.
Zuletzt stritten die Parteien vor dem Oberlandesgericht München. Vacano selbst geht es nach eigenen Worten aber nicht nur um Geld, sondern auch um Anerkennung und um "berufspolitische Interessen" - konkret die Durchsetzung des Urheberrechts für Kameraleute.