Kaiserwetter! Hier Kraft tanken auf Münchens Sonnenseiten

Es sind traurige Zeiten, man muss sich nichts anderes vormachen. Um darüber nicht Kraft und Zuversicht zu verlieren, ist es aber gut und wichtig, sich auch Momente zuzugestehen, in denen man kurz innehält, die Kräfte sammelt.
Draußen an der Sonne zu sein, ist an diesem Wochenende eine kleine Pause vom Weltgeschehen, die man sich selbst erlauben kann, wenn man möchte.
Die AZ hat verschiedene sonnige Orte gesammelt. Wir schicken Sie an Kioske, in die Cafés und Gaststätten, aber auch dorthin, wo man ohne Konsum einfach sein oder lesen kann: Sei es ein Roman oder auch die aktuelle AZ, wenn man doch nicht ganz abschalten möchte.
Über Münchner Brücken gehen
Natürlich findet man auf Brücken selten ein Bankerl, aber einfach mal kurz innehalten, die Nase in die Sonne halten und genießen, das geht auf den Münchner Brücken allemal. Und manche eignet sich sogar für einen Aufenthalt mit Sitzeinlage. Wenn auch nicht auf einer klassischen Bank.
Arnulfsteg: Ein Geheimtipp unter den Picknickern dieser Stadt. Denn die Konstruktion mit Glasfronten und Nischen, in die man sich setzen kann, ist die perfekte Kombination aus Fernsicht und Windgeschütztheit.

Oberföhringer Wehr: Oben im Nordteil des Englischen Gartens geht es allgemein ruhiger zu als im touristischen Teil. Die breite Steinbrüstung erlaubt es teilweise auch, sich mit Mütze, Sonnenbrille und Unterlage in die Sonne zu setzen. Und dann einfach der Isar beim Fließen zuschauen.
Marienklause: Am unteren Ende des Tierparks liegt diese Fußgänger- und Radlbrücke. Ein Steg erlaubt besondere Aussichten auf das rauschende Wasser. Und große Holzbalken am Ufer machen eine kurze Rast möglich.
Hackerbrücke: Hochkraxeln wollen vielleicht eher die Jüngeren, der Rest bleibt am Boden und schaut den vorbeifahrenden Zügen zu.
Corneliusbrücke: Die Urbanauten haben sie geräumt, nun steht der Isarbalkon wieder allen Münchnern zu Verfügung.
Gerner Brücke: Ein Klassiker am Schlosskanal!
Kurze Rast an einem Münchner Kiosk
Kaffee, Limo, Butterbreze, mehr braucht es nicht an einem Sonnentag. Hier ein paar Adressen ohne Schatten.
Kiosk 1917: Direkt an der U-Bahnstation Thalkirchen gibt es Kaffee, Kuchen und auch Alkoholisches. Entweder konsumiert man auf der dazugehörigen Freischankfläche oder setzt sich auf den Thalkirchner Platz neben den Maibaum.

Giesinger Grünspitz: Der Kiosk selbst nimmt sich mit seinem Vordach die Sonnigkeit, aber dafür ist auf dem Grünspitz genug Platz, um nicht im Schatten stehen zu müssen.
Café Crönlein: Direkt gegenüber vom Nockherberg kann man sich in einer ehemaligen Toilettenanlage mit Getränken und Snacks versorgen. Sonne bekommt man entweder auf den Stufen nebenan oder im Kronepark gleich oberhalb des Kioskes.
Isarfräulein: Mit einem längeren Spaziergang verbunden, ist der Kiosk Isarfräulein ein wunderbarer Pausenort. Nur ein paar Meter von der Großhesseloher Brücke entfernt (oben am Hang, Pullacher Seite), kann man mit einem Kaffee in der Hand bei alten Bahn-Klinker-Bauten in die Sonne blinzeln.
Fräulein Grüneis: Im Englischen Garten, unweit der Eisbachwelle, kann man vorbeischauen, wenn man den Surfern lange genug erstaunt beim Wellenreiten zugesehen hat.
Warme Plätze in München
Im Sommer sind sie oft unangenehme Hitzeinseln, aber im Frühjahr freut es einen, dass es in München auch Plätze mit viel wärmendem Stein gibt.
Theresienwiese: Wer sich unterhalb der Bavaria auf den Stufen niederlässt, kann in Wiesn-Erinnerungen schwelgen.

Max-Joseph-Platz: Die Treppenstufen an der Residenz sind ein Sonnen-Garant.
Münchner Freiheit: Entweder man hockt sich direkt an die Treppenanlage vorm U-Bahnhof, oder sucht sich ein Platzerl auf dem Mäuerchen vor dem Spielplatz. Wer sich bedienen lassen will: Im Café Münchner Freiheit oder New Era niederlassen.
Rotkreuzplatz: Wenn die Bäume noch keine Blätter tragen, bleibt man hier von Schatten verschont.
Harras: Der Platz spaltet die Gemüter. Doch im Frühling freut es einen, dass die Bäume noch nicht so hoch gewachsen sind.
Hohenzollernplatz: Am georgischen Imbiss "Royal Healthy Slices" kann man sich bis 16 Uhr ein Schmankerl holen und dann auf einer der Bänke verzehren.
Sankt-Jakobs-Platz: Wenn das Stadtcafé seine Freischankfläche nicht geöffnet hat, ist es mit Sitzgelegenheiten etwas eng, aber weniger wuselig als ein paar Meter weiter in Richtung Rindermarkt, wo sich klassischerweise viele sonnen.
Fast wie bei griechischen Göttern
Dass es sich umgeben von griechisch inspirierten Formen besonders gut sonnen lässt, wussten die Stadtgestalter, die München in der Hochphase des Klassizismus mitgeprägt haben. Bauten, die an die Antike erinnern, findet man nicht nur in der Innenstadt. Drei Tempel bieten sich besonders für eine Sonnenpause an.

Monopteros im Englischen Garten: 1837 von Leo von Klenze vollendet, ist dieser Rundtempel ein gern genutzter Aussichtspunkt über den Englischen Garten. 750 000 Euro ließ sich der Freistaat die Sanierung 2016 kosten. Dafür liegt es sich unter den zehn ionischen Säulen nun wieder besonders gut.
Apollotempel im Schlosspark Nymphenburg: Ebenfalls von Klenze errichtet (1862-65) ist der Rundtempel am Badenburger See im Schlosspark Nymphenburg ein wirklicher Tipp für Sonnenanbeter. Durch seine Lage auf einer Halbinsel gibt es hier weniger störende Baumschatten und der Blick auf den See entzückt.
Pavillon am Neuhofener Berg: Nicht klassizistisch, aber davon inspiriert ist der Monopteros am Neuhofener Berg in Sendling. Josef Wiedemann schuf ihn 1956 am Rande der Sendlinger Parkanlage. Vor allem das Abendlicht kann man hier genießen und dabei auch ausblenden, dass sich der Mittlere Ring gleich unterhalb der Anlage befindet.
Parks und Grünanlagen zum Luftholen
Das Reizvolle an Sonnenstunden in Parks ist die zugleich grüne Umgebung. Klar, es kreischen vielleicht ein paar Kinder und es spielen Teenager Fußball. Doch sind das unterm Strich nicht schönere Geräusche als Baustellenkrach und Autolärm? Eben.

Olympiapark: Kennt man als Münchner, findet man vielleicht zu voll. Aber waren Sie schonmal oberhalb des Sees, auf der Ebene hinter der Olympia-Alm? Dieses Fleckerl am südlichen Ende des Parks ist meist weniger überlaufen und hält zudem einige Bankerl für eine Rast bereit.
Luitpoldpark: Der kleine Nachbar des Olympiaparks wird gerne übersehen. Dabei ist der Luitpoldhügel ein Garant für tolle Blicke über die Stadt. Unten in der Parkanlage gibt es auch baumfreie Zonen, in denen die Sonne immer eine Chance hat.
Rosengarten Westpark: Im Frühjahr sicher noch beeindruckender, aber durch den See auch in noch nicht blühenden Zeiten eine gute Adresse. Und weil die Bäume hier nur vereinzelt stehen, ist Schatten kein Problem.
Rosengarten in den Isarauen: Mobile Stühle erlauben es einem, sich dort niederzulassen, wo die Sonne die Wangen küsst. Ein Buch mitnehmen und den Nachmittag genießen!
Garten der Freundschaft im Riemer Park: 1.000 Quadratmeter ist die Anlage groß, die Cincinnati der Stadt im Rahmen der Bundesgartenschau 2005 geschenkt hat. Die hügelige Landschaft soll die Umgebung der amerikanischen Stadt symbolisieren.

Isarpromenade: Vor allem gegenüber der Weideninsel, zwischen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke kann man die Sonne im Grünen genießen.
Aussichtshügel im Besucherpark: Lange war die 28-Meter-Anhöhe wegen Corona geschlossen, doch nun darf man hier wieder den Fliegern beim Starten zusehen (Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Kosten: 1 Euro pro Person).
Münchner Gastronomie zum draußen sitzen
Der Münchner sitzt draußen im Café, sobald auch nur ein Sonnenstrahl den Asphalt küsst. Natürlich kann man sich immer ins Tambosi setzen, aber ein bisschen Abwechslung schadet auch nicht. Der Klassiker, das Café Vorhoelzer auf dem Dach der TU ist derzeit leider geschlossen. Aber es gibt ja genug Alternativen:
Zwei Adressen auf dem Viktualienmarkt mit Sonnengarantie: Poseidon (Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 8-16 Uhr) und Steirer am Markt (Mo-Sa 12-0 Uhr)
H'ugo's Weinbar Terrasse, ein Stück Italien, Promenadepl. 3, tgl. 11.30 bis nachts
Pageou, speisen und sonnen bei Ali Güngörmüs, Kardinal-Faulhaber-Straße 10, Di-Do 18-21.30 Uhr, Fr/Sa 12-14.30 und 18-21.30 Uhr
Wintergarten am Elisabethplatz, Aperol oder Hausmannskost, täglich 10-22 Uhr

Café Gans am Wasser am Mollsee im Westpark, Pommes aus dem Bauwagen und dann den Enten zuschauen, täglich 10-19 Uhr
Ewiges Licht, eine Augustiner Wirtschaft, in dessen Wirtsgarten Name Programm ist, Wälsungenstraße 1, täglich ab 16 Uhr
Café Stenz, Bagels oder Croissants an einem entspannten Ort, Lindwurmstraße 122, Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa/So 9-18 Uhr
Café Zimt, ein Café vor Ort und dann noch eine Packung Kekse kaufen, Ehrengutstraße 9, Mi-Fr 9-17 Uhr, Sa/So 8-18 Uhr
Das Maria, Mezze mitten im Glockenbach, Klenzestraße 97, Mo-So 9-23 Uhr
Ella im Lenbachhaus, ein kleiner Kuchen nach dem Kunstgenuss, Luisenstraße 33, Di/Mi 9-18 Uhr, Do 9-20 Uhr, Fr-So 9-18 Uhr
Stemmerhof, Pasta in der Sonne, ein Besuch im Hofladen oder doch lieber Alpenküche? Ein Karree mit vielen Möglichkeiten, Plinganserstr. 6
Klinglwirt, ein bisserl Dorfatmosphäre und Bio-Kost, Balanstr. 16, Mo-Do 17-23 Uhr, Fr/Sa 17-24 Uhr, So 12-23 Uhr
Ruffini, gutes aus der eigenen Backstube oben auf dem Dach genießen, Orffstraße 22, Di-So 10-23 Uhr
Augustiner-Wirtshaus Drei Mühlen, Frühschoppen in der Sonne, Reifenstuelstraße 1, tgl. 10-24 Uhr
Rumpler, wohl die sonnigste Freischankfläche im Glockenbach, Baumstraße 21, Mo-Do 11.30-0 Uhr, Fr 11.30-1 Uhr, Sa 17-1 Uhr, So 11.30-23 Uhr
Xaver's, modern bairisch in der City, Rumfordstraße 35, Di-So 12-0 Uhr
Blue Spa im Bayerischen Hof, nicht nur sonnen, sondern auch Genuss und Wellness für eine besondere Auszeit, Promenadeplatz 2-6, Bewirtung auf der Sonnenterrasse 11.30 bis 23 Uhr
Ausflüge rund um München
Wenn Sie an diesem Wochenende gerne raus fahren möchten, um die Sonne zu genießen, können wir Ihnen diese Touren ans Herz legen:
Ilkahöhe: Einfach erreicht mit der S-Bahn ist die Ilkahöhe bei Tutzing mit ihren 724 Metern Höhe und der tollen Aussicht ein Klassiker für Münchner Sonnenanbeter. Vom Bahnhof bis zum Aussichtspunkt sind es nur etwas mehr als drei Kilometer.

Sonntraten: Der auch Schürfenkopf genannte Buckel (1096 m) im Tölzer Land ist ein wunderbares Ziel für eine sonnige Landpartie. Wer in Gaißach parkt, kommt in 1,5 Stunden rauf und wieder runter. Oben lädt ein Sonnenbankerl zum Schauen ein. Wer mit der Bayerischen Regionalbahn anreist, steigt in Obergries aus und rechnet mit 3,5 Stunden Gesamtweg. Oben entlohnt der Blick bis zum Brauneck.
Adersberg Höhenweg: Wer den Chiemsee von oben sehen möchte, kann in einer guten Stunde den Aderberger Höhenrundweg entdecken. Los geht es beim Parkplatz unterhalb des Gasthauses Adersberg (Adersberg 2, 83224 Grassau), dann folgt man beschildert dem sonnigen Weg nach oben über den Bergrücken des Reifenbergs. Von der Lindl-Alm aus sieht man den See besonders gut.