Kärntner Wohltaten: Kindergartenplätze mit BayernLB-Geld
MÜNCHEN - Gratisplätze in Kindergärten, ein "Tausender" für die Jugendlichen, billige Flüge, bessere Straßen: Von dem Desaster der BayernLB bei der Hypo Alpe Adria hat das österreichische Bundesland Kärnten offenbar massiv profitiert.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf von der österreichischen Justiz beschlagnahmte Unterlagen berichtet, sind mit den 830 Millionen Euro, die Kärnten von der BayernLB für Anteile des Landes an der Hypo Alpe Adria kassiert hatte, zahlreiche Wohltaten finanziert worden.
Dem Bericht nach müssen etwa Eltern für ihre drei- und vierjährigen Mädchen und Jungen im Kindergarten nichts zahlen. Die Plätze seien kostenfrei, 75 Euro pro Kind und Monat lasse sich Kärnten das kosten, berichtet die Zeitung. Für junge Leute gebe es als „Jugendstartgeld“ einen Tausender vom Land, mit dem beispielsweise Führerscheine bezahlt werden sollen. Außerdem gewähre Kärnten seinen Bürgern einen Inflationsausgleich.
Geld vom Land gebe es außerdem für den Klagenfurter Flughafen. Hier würden preiswerte Flüge nach Berlin, Hamburg, Hannover und Köln bis 2013 gesponsert. Auch das Kärntner Straßennetz werde mit Geld aus Bayern saniert. Für die landeseigenen Wege und Straßen habe die Kärntner Landesholding erst vor wenigen Monaten Millionenbeträge bereitgestellt. Bezuschusst würden ferner Fußball und Tennis in Kärnten.
Die Listen, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegen, sind von der österreichischen Justiz im Wege der Amtshilfe für die Münchner Staatsanwaltschaft sichergestellt worden, die wegen Veruntreuung von Vermögen der Landesbank ermittelt. Es handelt sich um Unterlagen der Kärntner Landesholding, die das Geld verwaltet.
ddp
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