Kämpfen für die Moschee

Die türkische Gemeinde Ditim hält an den Plänen für das Zentrum in Sendling fest – auch der Botschafter in Berlin unterstützt sie. Doch der Dachverband in Köln ist gegen das Projekt.
MÜNCHEN Die türkische Gemeinde Ditim hält an ihren Plänen für eine neue Moschee in Sendling fest. Das erklärte der Ditim-Vorsitzende Mehmet Curuk am Freitag bei einem Informationsgespräch mit OB Christian Ude. Auch gegen den Widerstand der Dachorganisation Ditib (in Köln).
Gleichzeitig empfing der türkische Botschafter in Berlin eine Delegation aus München: Den Moschee-Architekten Walter Höfler, Vertreter des Bezirksausschusses Sendling, der evangelischen Gemeinde und die türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Lale Akgün (SPD, aus Köln). Sie mussten Stimmung für das Projekt in München machen. „Die Ditib aus Köln wollte den Bau der Moschee absagen“, so Lale Akgün. „Sie meint, wir brauchen die Moschee in München nicht.“
Doch die muslimischen Türken in München sehen das anders. „Wir stehen hinter diesem Projekt und wollen nicht zurücktreten“, sagte der Münchner Ditim-Vorsitzende Mehmet Curuk zu OB Ude. 300 bis 400 Gläubige kämen zu den Gebeten.
Allerdings ist das Geld für das bisher auf zwölf Millionen Euro geschätzte Projekt noch nicht beisammen. Wenn der Bebauungsplan von der Stadt bis Juni fertig ist, muss die Ditim allerdings die Finanzierung nachweisen. Von der Stadt gibt es keinen Cent. Die hat schon die Grundsteuer von 90000 Euro gestundet. Die Türken in München glauben, dass die Spenden fließen, sobald das Projekt konkret steht. Angeblich soll es einen Geschäftsmann in der Türkei geben, der mit einer großen Summe helfen will.
Wie groß die Moschee werden kann, soll der Bebauungsplan ergeben. Die Dachorganisation Ditib hat gefordert: Das Projekt muss kleiner werden als auf den ersten Plänen. Immerhin haben die Münchner den türkischen Botschafter auf ihrer Seite. Er sagte: „Die Moschee in München ist ein Symbol für Integration und Dialog.“
Willi Bock