Justizvollzugsbeamtin verliebt sich in Häftling
Ihre Affäre mit einem Häftling hat einer Justizvollzugsbeamtin einen Prozess vor dem Münchner Amtsgericht eingebrockt.
München – Die Staatsanwaltschaft wirft der 24-Jährigen Bestechlichkeit vor, sie habe sich aus Liebe zu dem verurteilten Drogen-Dealer auf einen „schwunghaften Handel“ mit Mobiltelefonen und Muskelaufbaupräparaten hinter den Gefängnismauern eingelassen.
Die Angeklagte hat zum Prozessauftakt am Montag allerdings das erwartete Geständnis nicht abgelegt. Sie habe nur einmal ein Handy für ihren Geliebten von draußen in die Anstalt in München-Stadelheim gebracht. Mit den aufgedeckten Deals im Gefängnis habe sie „nichts zu tun“. Zwei Kollegen der 24-Jährigen sind dafür im Sommer verurteilt worden, ein 37 Jahre alter Vollzugsbeamter zu drei Jahren und neun Monaten Haft, ein 36-Jähriger zu zwölf Monaten auf Bewährung.
Im vorliegenden Fall seien illegale Machenschaften nicht Zweck der Beziehung des Gefangenen und der inzwischen suspendierten Gefängniswärterin gewesen, sagte die Verteidigung. „Er hat sich in sie verliebt, und sie hat das erwidert.“ In Briefen hat der Häftling die Beamtin mit „mein süßer Engel“ angesprochen, inzwischen ist das Paar laut dem Anwalt verlobt. Der Prozess ist wegen der nun erforderlichen Beweisaufnahme ausgesetzt worden.
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