Jura-Student ein Stalker: 31-Jähriger vor Gericht
Er passte sie an der U-Bahnstation Olympiazentrum ab, verfolgte sie beim Joggen, schlich um ihr Wohnhaus und sprach sie ständig an: Einem 31-Jährigen droht Haft.
MÜNCHEN Stalker Thorsten B. (31) ließ von der hübschen Laura C. (22, Name geändert) auch nicht ab, nachdem ein Richter ein totales Kontaktverbot verhängt hat. Er saß zehn Monate in U-Haft und wurde im Januar 2010 verurteilt: 15 Monate Gefängnis auf Bewährung. Außerdem sollte er sich als Auflage in Therapie begeben (AZ berichtete).
Eine Therapie lehnte Jura-Student Thorsten B., der angeblich 23 Sprachen spricht, ab und legte Berufung gegen das Urteil ein. Jetzt war Verhandlung vor dem Münchner Landgericht. „Ich bin sehr kontaktfreudig. Sie hat mir gesagt, sie will nichts von mir. Ich habe mir gedacht, sie kennt mich doch gar nicht.“
Deshalb habe er sie immer wieder aufgesucht, um ihr zu zeigen, was für ein toller Typ er sei. Das war 2005. Bis zu seiner Festnahme am 21. November 2008 verfolgte der Stalker die junge Frau in 41 Fällen.
Die Vorsitzende Richterin Anna Gerhardinger-Stich meinte: „Haben Sie nicht gemerkt, dass sie nichts mit Ihnen zu tun haben wollte?“ Thorsten B.: „Das habe ich eingesehen. Aber spätere Begegnungen waren rein zufällig.“
Das Gericht meinte dagegen, dass es so große Zufälle nicht gibt, wenn der Angeklagte plötzlich in der Wohnstraße von Laura C. auftaucht. „Da ist mein Lieblingsbäcker, von dem ich die besten Knusperhörnchen beziehe“, erklärte Thorsten B., der einen Freispruch erzielen will.
Bereits vor Prozess schrieb er der Richterin: „Man wird ja sehen, wer am Ende der große Verlierer sein wird. Ich bin es nicht.“
Der Prozess dauert an. th
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