Junkie-Brennpunkte: Sicherheit für Problem-Plätze

Orleansplatz, Hauptbahnhof und Sendlinger-Tor-Platz: München will sich von einem Konzept aus Wien inspirieren lassen um den Brennpunkten mit Trinkern und Junkies entgegenzuwirken.
von  lj
Das Sendlinger Tor: Einer der Plätze in München, die zu den so genannten Brennpunkten gehören.
Das Sendlinger Tor: Einer der Plätze in München, die zu den so genannten Brennpunkten gehören. © Daniel von Loeper

Orleansplatz, Hauptbahnhof und Sendlinger-Tor-Platz: München will sich von einem Konzept aus Wien inspirieren lassen um den Brennpunkten mit Trinkern und Junkies entgegenzuwirken.

München - Wie soll eine Stadt mit Brennpunkten umgehen? Mit Plätzen, an denen sich Trinker und Junkies treffen? In der Frage ließen sich die Münchner jetzt beraten, und zwar von den Wienern. Die stellten ihr Konzept dem Stadtrat vor – zuerst vor Ort und jetzt bei einem Fachgespräch im Münchner Rathaus. Drei Brennpunkte waren in München zuletzt ein Thema: Orleansplatz, Hauptbahnhof und Sendlinger-Tor-Platz. Am erstgenannten gibt es laut Polizei fast keine Beschwerden mehr. Auch wenn die dort installierten Kameras ans Sendlinger Tor umgezogen sind. „Dort gibt es seit der Videoüberwachung zehn Prozent weniger Straftaten“, sagte Harald Pickert von der Polizei.

Laut KVR sind stadtweit noch etwa 20 andere Orte bekannt, an denen sich kleinere Grüppchen aus der Szene sammeln. In Wien war das anders. Da kamen etwa im Bereich Praterstern mehr als 100 Menschen mit Suchtproblemen zusammen. Passanten fühlten sich unsicher. Die Stadt reagierte: Politik, Sicherheitsbehörden und Soziale Arbeit entwickelten das Konzept SAM – und auch der Einzelhandel vor Ort zieht (und zahlt) mit.

„Wir wollten keine Vertreibung an andere Orte“, erklärte die Wienerin Andrea Jäger dem Münchner Stadtrat. Das sieht auch Grünen-Rat Sigi Benker so: „Der öffentliche Raum gehört allen.“ Dennoch hat sich die Zahl der Süchtigen und Wohnungslosen, die rumhängen, in Wien an vielen Stellen halbiert – weil viele in soziale Einrichtungen vermittelt werden konnten. Zum Konzept „SAM“ gehört, dass Mitarbeiter die Plätze beobachten, Hilfe leisten – und bei Ärger dazwischen gehen. Wer eine Bierflasche auf den Boden wirft, wird ermahnt.

 

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