Junger Mann nach der Wiesn vergewaltigt
Brutale Sex-Attacke nach der Wiesn: Zwei Männer drängen einen 19-Jährigen in einen Hinterhof, rauben ihn aus und vergewaltigen ihn. Die Polizei sucht Zeugen.
München - Er wollte nur helfen – und auf dem Heimweg vom Oktoberfest einen Streit in der U-Bahn schlichten. Als der EDV-Experte (19) dann ausstieg, verfolgten ihn zwei der Streithansln. Sie zerrten ihn in einen Hinterhof, raubten ihr Opfer zunächst aus – und vergewaltigten den jungen Mann dann auch noch.
Fast fünf Monate liegt der Fall zurück, die Fahndung ist bisher ins Leere gelaufen. Deshalb veröffentlichen die Ermittlungsbehörden jetzt Bilder der beiden Verdächtigen.
Markus M. (Name geändert) hatte auf dem Oktoberfest kräftig gefeiert, es war der letzte Wiesnsonntag. Kurz nach Mitternacht machte er sich am 4. Oktober 2010 auf dem Heimweg. Er fuhr mit der U-Bahn in Richtung Giesing. Im Zug sah er mehrere Männer, die in Streit geraten waren. Laut schrien sie aufeinander ein. Damit der Konflikt nicht eskalierte, entschloss Markus M. sich einzugreifen, die Gemüter zu beruhigen.
Am Giesinger Bahnhof stieg der Münchner Informatiker aus. Zu Fuß ging er in Richtung Balanstraße. Zwei der Männer aus der U-Bahn folgten ihm – was Markus M. zunächst nicht mitbekam.
Auf Höhe der Balanstraße 124 packten die Männer Markus M. und zerrten ihn in einen dunklen Hinterhof. Sie forderten Geld von dem EDV-Spezialisten. Eingeschüchtert, gab ihnen der 19-Jährige 40 Euro.
Nach unten gedrückt und vergewaltigt
Doch die Männer waren damit nicht zufrieden. Sie schnappten sich den ganzen Geldbeutel. Plötzlich fiel der größere der beiden, ein kräftiger 2-Meter-Mann über Markus M. her. Er drückte den 19-Jährigen zu Boden, zerrte ihm die Hose vom Leib und zwang ihn zum Sex. Während sich der Vergewaltiger an dem Opfer verging, schlug der zweite Täter immer wieder auf den 19-Jährigen ein.
Anschließend flüchtete das Duo. Die Männer liefen zurück in Richtung Giesinger Bahnhof. Markus M. rief sofort die Polizei. Doch die Täter waren verschwunden.
Eine Überwachungskamera am Bahnhof hat die beiden Verdächtigen gefilmt. Das Opfer hat die beiden auf den Fotos zweifelsfrei wiedererkannt. Der Größere ist etwa 20 Jahre alt. Er trug eine weißes Shirt mit dunkel abgesetzter Schulterpartie. Vermutlich ist er Italiener. Der zweite Täter ist etwa 1.70 Meter groß, und ungefähr 18 Jahre alt. Er sprach Hochdeutsch und Italienisch. Möglicherweise stammen beide aus Südtirol. Es könnte sich aber auch um zwei in München lebende Italiener handeln. Hinweise an die Polizei: 089-29100.
Aus Datenschutzgründen können die Ermittler erst jetzt mit Fotos der Verdächtigen an die Öffentlichkeit gehen. Die Veröffentlichung gilt als „ultima ratio“, weil sie einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Betreffenden bedeute, heißt es bei der Staatsanwaltschaft.
„Wir müssen erst alle anderen Ermittlungsmöglichkeiten ausschöpfen“, sagt Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Erst dann hat ein Antrag beim Ermittlungsrichter Aussichten auf Erfolg.
Täterbeschreibung:
Der Haupttäter (Täter 1) ist ca. zwei Meter groß, etwa 20 Jahre
alt, vermutlich Italiener.
Sein Mittäter (Täter 2) ist ca. 18 Jahre alt, 170 cm groß. Er
sprach hochdeutsch und italienisch.
Zeugenaufruf:
Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung werden Personen, die
sachdienliche Hinweise geben können, gebeten, sich mit dem
Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0,
oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.