Junge Münchner: Keine Lust aufs Auto

Bei den 18- bis 27-Jährigen ist der Motorisierungsgrad in den vergangenen neun Jahren um knapp 15 Prozent gefallen.
von  Florian Zick
Radl-Schnellrouten sollen sicherstellen, dass die Münchner auch in Zukunft gerne auf ein Auto verzichten.
Radl-Schnellrouten sollen sicherstellen, dass die Münchner auch in Zukunft gerne auf ein Auto verzichten. © dpa

München - Das Smartphone ist das neue Auto – das hört man oft, wenn es um die Statussymbole der Zukunft geht. Und wie es scheint, ist an diesem Spruch durchaus etwas dran. Auf Antrag der SPD hat die Stadtverwaltung dem Stadtrat gestern dargestellt, wie sich das Mobilitätsverhalten der Münchner in den vergangenen Jahren verändert hat.

Das erstaunliche Ergebnis: Vor allem bei den 18- bis 27-Jährigen hat der Motorisierungsgrad deutlich abgenommen. Vor neun Jahren hatten in diesem Alter noch knapp 120 von 1000 ein Auto, mittlerweile sind es nur noch gut 100 – immerhin fast 15 Prozent weniger. Statt sich mit einem eigenen Pkw zu schmücken, geben junge Leute ihr Geld inzwischen offenbar tatsächlich lieber für Smartphones und Tablets aus.

Der Stadtrat ist über diese Entwicklung natürlich alles andere als unglücklich. „Wenn jeder, der in den nächsten Jahren nach München zieht, ein eigenes Auto mitbringt“, sagt Beatrix Zurek (SPD), „dann wird es auf unseren Straßen mehr als eng.“

Zurek sieht sich und ihre Fraktion deshalb auf dem richtigen Weg: „Schon seit Langem fordern wir eine Vergünstigung für junge MVV-Nutzer“, sagt sie. Da wird die MVG dem Stadtrat nächsten Monat immerhin eine Studie vorlegen. Aber auch bei ihrem Einsatz für attraktivere Radlrouten fühlt sich die SPD durch die schwindende Lust der Münchner aufs Auto bestätigt.

Rad und öffentliche Verkehrsmittel sind bei den Jungen immer beliebter. Ist ja auch logisch: In Bus und Bahn kann man auf der Fahrt nebenher gut aufs Handy schauen.

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