Jugendliche streiten wegen lauter Musik: 15-Jähriger sticht mit Messer zu

München - Erst geht es nur darum, dass dem einen die laut aufgedrehte Musik des anderen stört, dann wird aus der zunächst verbalen Auseinandersetzung ein handfester Streit. Dieser mündet in eine Messer-Attacke, und der dabei verletzte 16-Jährige muss in einer Münchner Klinik operiert werden.
Streit wegen lauter Musik: 15-Jähriger verletzt 16-Jährigen mit Messerstichen
Das Ganze spielte sich am vergangenen Freitag (18. Oktober) gegen 15 Uhr in einem Jugendwohnheim in der Au ab, wie die Münchner Polizei weiter berichtet. Der 16-Jährige fühlte sich von der in seiner Wahrnehmung zu laut abgespielten Musik des 15-Jährigen gestört und forderte ihn auf, die Musik leise zu stellen. Der 15-Jährige war dazu offensichtlich nicht bereit, die beiden stritten sich und redeten sich in Rage.
Nach Messer-Attacke: 16-Jähriger muss operiert werden
Dann eskalierte die Auseinandersetzung den Angaben zufolge derart, dass der 15-Jährige mit einem etwa acht Zentimeter langen Messer mehrfach auf den anderen Jugendlichen einstach und ihn mit Stichen in den Oberarm sowie im Bereich des Schlüsselbeins "nicht unerheblich" verletzte.
Nachdem weitere Mitbewohner dazwischengegangen seien und die beiden voneinander getrennt hätten, sei der mutmaßliche Täter geflüchtet. Das 16-jährige Opfer der Attacke wurde in einem Krankenhaus operiert.
Messer-Angriff: 15-Jähriger stellt sich der Polizei und sitzt in U-Haft
Der zunächst flüchtige 15-Jährige stellte sich noch am Freitagabend im Beisein eines Betreuers der Polizei und wurde bereits einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft gegen den Tatverdächtigen anordnete.
Das Kommissariat 26 ermittle weiter wegen gefährlicher Körperverletzung, sagte ein Polizeisprecher der AZ: "Anfangs hatten wir den Fall höher klassifiziert." Dann hätten sich die Verletzungen des Opfers jedoch als weniger heftig herausgestellt als zunächst vermutet.
Bedrohung mit Messer am Stachus: Mutmaßlicher Täter flieht in Gruppe
Ein Messer stand dann auch am Sonntag (20. Oktober) bei einem größeren Polizeieinsatz am Stachus im Mittelpunkt des Geschehens. Gegen 22 Uhr rückten mehrere Streifen aus, weil Zeugen via Notruf eine Bedrohung mit einem Messer gemeldet hatten.
Vor Ort habe sich ein Mann mit Wohnsitz in Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) bemerkbar gemacht, teilte die Polizei mit. Der 40-jährige gab an, von einem bislang Unbekannten aus einer größeren Jugendgruppe heraus mit einem Messer und "mit dem Tode" bedroht worden zu sein. Anschließend sei die Gruppe zu Fuß geflüchtet.
Der 40-Jährige wurde nicht verletzt, die sofort eingeleitete Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter verlief im Sande. Die Münchner Kriminalpolizei ermittelt weiter.