Jugendliche nach Serieneinbrüchen in München festgenommen

Im Februar wurde in München in mehrere Sozialeinrichtungen eingebrochen – nach dem immer gleichen Muster. Dafür müssen sich nun drei Jugendliche verantworten.
München - Der Tatvorgang war immer derselbe: Durch ein eingeworfenes Fenster oder eine eingetretene Eingangstür verschafften sich Täter Zugang zu mehreren Kindertagesstätten, Kindergärten und sonstigen Sozialeinrichtungen im gesamten Münchner Stadtgebiet - insgesamt zwölf Mal.
Auch in Kliniken brachen sie ein, dort in den Verwaltungstrakt, wo das Risiko gering war, nach Büroschluss erwischt zu werden.
Rohe Gewalt statt Werkzeug
Für den Fall, dass sie zufällig einer Polizeistreife in die Arme laufen sollten, verzichteten sie auf verräterisches Werkzeug wie Brecheisen oder Schraubenzieher. Zutritt verschafften sie sich immer mit roher Gewalt, mit Steinen, die irgendwo herumlagen, oder mit Tritten.Hoher Sachschaden, wenig BeuteSie durchsuchten alle Räume nach Wertsachen und entwendeten dann meist Wechselgeld, Kaffeekassen oder Geldkassetten, die später leer in Nähe des Einbruchsortes aufgefunden wurden.
Die Beute war überschaubar, ein paar Hundert Euro. Mehr war nicht zu holen.
Hoher Sachschaden, wenig Beute
"Der Sachschaden, den sie in den Gebäuden angerichtet haben, liegt um ein vielfaches höher als das erbeutete Bargeld", sagt Polizeisprecher Ersin Erol.
Ein Einbruch in ein Sonnenstudio im Münchner Osten wurde dem Trio in der Nacht auf Donnerstag zum Verhängnis. Beim ermittelnden Kommissariat K52 hatte man bereits einen Verdacht.
Alle drei Jugendlichen sind bereits seit einiger Zeit polizeibekannt, vor allem wegen Einbruchs und anderer Eigentumsdelikten. Ein 17-Jähriger, geriet in den Mittelpunkt der Ermittlungen.
Vorübergehende Festnahme
Als er am Mittwoch gegen 23.30 Uhr nach Hause kam, klingelte die Polizei bei ihm zu Hause. Auch seine beiden 15 und 17 Jahre alten Komplizen bekamen wenig später Besuch von der Polizei. Alle drei wurden vorübergehend festgenommen.
Die Beamten fanden bei den Verdächtigen Schuhe, deren Sohlenabdrücke zu Spuren an einigen Tatorten passen. Auch Kleidung, die sie bei Einbrüchen getragen hatten, wurde sichergestellt. Die Verdächtigen wurden erkennungsdienstlich erfasst, anschließend wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.
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