Josef Schmid will ein Wohngeld einführen

München - Sollte Josef Schmid OB werden, will er ein kommunales Wohngeld einführen. Das sollen die erhalten, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können. Sein Motto: „Menschen fördern statt Beton.“
Dass so eine Maßnahme sich auch nachteilig auswirken und zu noch teureren Preisen führen könnte, sieht er nicht: „In der Phase in der wir am Mietmarkt sind, ist der preistreibende Effekt zu vernachlässigen.“
Das Geld dafür sei da, meint er. Schließlich habe die Stadt zuletzt von den 625 Millionen Euro Fördermitteln, die für geförderten Wohnungsbau zur Verfügung standen, binnen fünf Jahren nur knapp die Hälfte abgerufen – 309 Millionen.
Schmid folgert: „Man wird sich das leisten können.“ Auch er will den Wohnungsbau ankurbeln. Rot-Grün habe in den vergangenen zehn Jahren kein einziges Mal die eigene Zielzahl erreicht – die liegt bei 7000 neuen Wohnungen pro Jahr. Schmid will, dass die Zielmarke sogar noch erhöht wird: auf 10.000. „Ich glaube, dass es möglich ist, ohne dass wir Wohnwolkenkratzersiedlungen bauen oder Gartenstädte zubetonieren.“
Vorhandene Freiflächen wie die Bayernkaserne müssten bebaut werden. Gewerbeflächen müssten zügiger in Wohnraum umgewandelt werden. „Da gibt es viel zu viel Bürokratie und Vorschriften.“
In puncto Nachverdichtung hat Schmid ganz eigene Vorstellungen. Dort, wo schon jetzt mehrgeschossige Riegelblock-Randbebauung steht, könnten zwei Geschosse aufgesattelt werden. Außerdem soll geprüft werden, wo Verkehrsschneisen überbaut werden können, damit neuer Raum entsteht. Beispiel: A 96.
Bei der Kooperation mit dem Umland käme es „nicht nur darauf an, dass man auf Augenhöhe spricht“. Es müssten auch Anreize geschaffen werden – mit Fördergeldern.
Schmid befand zudem: „Der städtische Leerstand ist ein Skandal.“ Er und die anderen OB-Kandidaten wollen dagegen angehen.