Joggender Polizist überwältigt Räuber

Dieser junge Räuber hatte wirklich Pech: Er überfiel einen Getränkmarkt in Berg am Laim. Weit und breit keine Polizei - bis auf Michael H. Der Polizeimeister (22) joggte gerade vorbei und packte sich den Räuber. Dabei war er gar nicht im Dienst.
von  Abendzeitung
Immer im Dienst: Polizeimeister Michael Hof schnappte einen Räuber in seiner Freizeit.
Immer im Dienst: Polizeimeister Michael Hof schnappte einen Räuber in seiner Freizeit. © Gregor Feindt

MÜNCHEN - Dieser junge Räuber hatte wirklich Pech: Er überfiel einen Getränkmarkt in Berg am Laim. Weit und breit keine Polizei - bis auf Michael H. Der Polizeimeister (22) joggte gerade vorbei und packte sich den Räuber. Dabei war er gar nicht im Dienst.

Der 17-Jährige hatte am Dienstag gegen 18.00 Uhr den Getränkemarkt mit einer Sturmhaube auf dem Kopf gestürmt: Laut Polizei schlug er mit den Fäusten auf den 62-jährigen Kassierer ein und forderte von ihm Geld und Zigaretten. Der Verkäufer reagierte nicht, also nahm sich der Räuber selbst eine Schachtel Zigaretten aus dem Regal hinter der Verkaufstheke.

"Ich dachte an Halloween oder Fasching"

Er kam nicht weit damit: Der 22-jährige Polizeimeister Michael H. war gerade auf seiner Jogging-Runde an der Altöttinger Straße entlang unterwegs. Von der Straße bemerkte der Beamte außer Dienst den maskierten Täter, bereits, als dieser den Getränkemarkt betrat. „Ich dachte im ersten Moment an Halloween oder Fasching“, so der Polizist. Doch dann wurde ihm schnell klar, dass der Täter es ernst meinte. Er konnte beobachten, wie er den Kassierer bedrohte.

Der Täter wehrte sich heftig - und verletzte den Polizisten

Michael H. ging ohne zu Zögern in den Laden, überwältigte den Räuber, drückte ihn auf den Boden und durchsuchte ihn nach Waffen – er hatte keine dabei. Das Gerangel verlagerte sich nach draußen auf den Gehweg. Michael H. schob den Täter schließlich wieder im Polizeigriff rein in den Laden, bat den Kassierer, die Polizei zu rufen. „Nach maximal drei Minuten kamen die Kollegen.“

Der Täter hatte hohe Schulden

Michael H. wurde an der linken Hand verletzt, vermutlich eine Kapselverletzung. Aber am Donnerstag will er bereits wieder in die Arbeit gehen. „Der Kassierer hat sich ausführlich bei mir bedankt.“ Dem Täter, ein 17-jähriger Lagerist, der noch bei seinen Eltern wohnt, droht nun mindestens ein Jahr Haft. Er wohnt in der Nähe des Tatorts und hatte den Entschluss spontan gefasst. Sein Motiv: Er hat mehrere tausend Euro Schulden.

N. Job

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