Jochen Bendel: Mit Zeitung in die Pinakothek

  Für die AZ erzählen bekannte Münchner von ihrem Wochenende. Heute: Moderator Jochen Bendel, der sich zum Lesen gerne mal in die Pinakothek der Moderne zurückzieht  
von  Jochen Bendel
Jochen Bendel wohnt zentral in der Altstadt. Seine Wohnung teilt er sich mit Mops Gizmo.
Jochen Bendel wohnt zentral in der Altstadt. Seine Wohnung teilt er sich mit Mops Gizmo. © Gregor Feindt

 Für die AZ erzählen bekannte Münchner von ihrem Wochenende. Heute: Moderator Jochen Bendel, der sich zum Lesen gerne mal in die Pinakothek der Moderne zurückzieht

Ich frühstücke eigentlich immer zu Hause. Oft ist Besuch übers Wochenende da und dann gebe ich den Frühstückszauberer. Ich fahre Platten auf: mit Obstsalat, Rührei, Büffelmozzarella und Avocado. Da kommt der Gardemanger in mir durch, ich helfe im „Blauen Bock“ ja ab und zu in der Küche aus. Aber was ich auch empfehlen kann, ist das Brenner in der Maximilianstraße. Da kann man gut frühstücken: tolle Atmosphäre und die Preise sind anständig.

 Danach muss ich mit meinem Mops Gizmo erstmal Gassi gehen. Und weil die Innenstadt am Wochenende immer so gruselig überlaufen ist, verzupfen wir beide uns gleich. Wir fahren mit der Tramlinie 25 raus Richtung Grünwald und laufen am Isarhochufer entlang, mal stadtauswärts, mal stadteinwärts, je nachdem, wie die Sonne gerade steht.

Unter der Woche gehen wir oft an den Promenadeplatz, das ist Gizmos Stammrevier. Da ist das hundefreundliche Hotel Bayerischer Hof, deshalb kommen da immer die Frauen mit ihren kleinen Hundchen zusammen. Das findet der Gizmo ganz cool.

Nach dem Spaziergang gehe ich in die Pinakothek der Moderne und schaue mir die Abstrakte Fotografie von Fritz Winter an. Ich mag es, ins Museum zu gehen, eine Zeitung mitzunehmen und zwei Stunden lang zu lesen, umgeben von zeitgenössischer Kunst. Das habe ich übrigens schon früher mit meinem Vater in Frankfurt so gemacht. Da sind wir in die Kunsthalle Schirn gegangen, er hat sich irgendwann zum Einkaufen verabschiedet und ich habe auf ihn im Museum gewartet. Ich habe mir die Ausstellung angesehen oder gelesen. Das ist sehr beruhigend – und inspirierend. Die ganze Zeit laufen Leute herum, und als Kontrast dazu die Statik der Exponate.

Das Mittagessen lasse ich aus, weil ich mit dem Gizmo gerne Eisessen gehen möchte. Der Gizmo steht total auf Eis. Und abends würde ich dann gerne in das Restaurant „The Grill“ am Lenbachplatz gehen. Das finde ich ganz schön. Da kann man auf den Justizpalast gucken, die Architektur von Friedrich von Thiersch und dazu ein schönes Ribeye-Steak genießen. Ich habe jetzt schon alles ausprobiert, aber ich finde, die haben das beste Fleisch in der ganzen Stadt.

Und abends dann Partymachen, muss auch sein. Ich bleibe aber bei mir in der Gegend. Ich gehe dann ins 089, ins Pacha, ins Drella – und das alles durch den Keller, die sind ja unterirdisch miteinander verbunden. Da treffe ich dann jemanden von den Betreibern, den Mathias Scheffel oder den René Vaitl. Die lotsen mich dann durch die Katakomben.

Am Sonntag schlafe ich aus, lade ein paar Freunde zum Frühstück ein und danach muss Gizmo mal wieder raus. Und ich auch. Wir fahren dann zum Tegernsee ins alte Hotel Bayern, heute heißt das „Zum Tegernsee“. Da gibt es ein Spezialangebot: Übernachtung auf Montag im Doppelzimmer mit Seeblick, Abendessen mit vier Gängen, und man darf das Spa benutzen. Da geht der Sonntag gut rum. Gegen zehn, elf ins Bett, man schläft super bei der Bergluft, am nächsten morgen frühstücken mit Panoramablick und dann wieder zurück in die Stadt. Das ist einfach wunderschön.

Protokoll: Florian Zick

 

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