Jetzt ziehen die Zocker ein

In Sendling am Westpark soll Deutschlands größter Glücksspiel-Standort entstehen – das KVR wehrt sich, doch ein Gericht hat den Bau genehmigt.
Thomas Gautier |
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Riesig: die geplante Halle in der Hansastraße 5.
Feindt Riesig: die geplante Halle in der Hansastraße 5.

 

In Sendling am Westpark soll Deutschlands größter Glücksspiel-Standort entstehen – das KVR wehrt sich, doch ein Gericht hat den Bau genehmigt

 

SENDLING Vor Gericht ist es wie beim Glücksspiel: Es gibt Gewinner und Verlierer. Und wie es derzeit ausschaut, hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) im Streit gegen den Spielhallenbetreiber VGL aus Bochum gerade verloren.

Das Verwaltungsgericht München hat jetzt einen riesigen geplanten Spielhallenstandort in der Hansastraße erlaubt – einen Standort, gegen den sich das KVR seit Jahren heftig wehrt. In der Hansastraße stünden schon genug Zockerbuden. Man will die Münchner schützen und das Suchtpotenzial eindämmen. Schon heute sind 44 000 Bayern spielsüchtig, 50 000 gelten als extrem gefährdet.

Die Halle soll im ehemaligen Kart-Palast in der Hansastraße 5 entstehen. Das Gebäude ist so groß wie ein Supermarkt. 18 Hallen sollen da rein, mit insgesamt 213 Automaten. Das wäre der größte Spielhallen-Standort Deutschlands. Die Zocker kommen!

Theoretisch kann das KVR noch Berufung einlegen – ob es das tut, ist aber fraglich. Das Urteil des Verwaltungsgerichts macht der Behörde nicht wirklich Mut – und sie riskiert Schadenersatzforderungen der Spielhallenbetreiber. Der Stadtrat soll am Dienstag entscheiden, ob es einen neuen Versuch gibt.

Mit 104 Standorten ist München die Spiel-Hauptstadt Bayerns – und sie wächst. Vor zwei Monaten waren es noch zehn weniger. Aktuell biepen und leuchten 2290 Automaten in 218 Hallen (s. Kasten). Seit 1998 hat sich die Zahl der Konzessionen vervierfacht.

Dabei haben manche Gegenden ein Problem – Stichwort: Gewerbemischung. In Gebieten mit wenigen Wohnungen und schon bestehenden Spielhallen können sich weitere leichter ansiedeln. Das erklärt die Hallen-Häufungen im Südlichen Bahnhofsviertel rund um Schiller-, Goethe- und Schwanthalerstraße.

Die meisten aber stehen in der Dachauer Straße, dort sind es allein 16 Stück – und damit über die Hälfte der insgesamt 30 in der Maxvorstadt! Gleiches Bild in der Hansastraße: Hier stehen bereits zehn Spielhallen, in ganz Sendling-Westpark sind es 14.

 

 

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