Jetzt wird’s finster: Das Plakat für die Krisen-Wiesn 2009

MÜNCHEN - Liegt’s an den düsteren Aussichten für 2009? Oder muss im Krisen-Jahr jetzt auch schon an den Farben gespart werden? Das neue Wiesn-Plakat ist jedenfalls so finster und trostlos wie schon lange nicht mehr.
Erstmals in der 57-jährigen Geschichte des Wettbewerbs präsentierten Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl und Stadträtin Lydia Dietrich gestern ein Plakat, das komplett ohne die klassischen Symbole wie Maßkrug oder Dirndl auskommt, dafür aber eine Schriftrolle zeigt, die die Form einer Brezn einnimmt.
„Ein ganz neuer, moderner Ansatz“, lobte Weishäupl den Entwurf von Janine Aigner und Nathalie Fumelli von der Designschule München – erkannte aber auch sofort: „Dieses Plakat wird eifrig diskutiert werden.“
Da dürfte sie Recht behalten: Ronald Focken, Gesellschafter und Geschäftsführer der Münchner Agentur Serviceplan, konnte seine Bedenken jedenfalls schon gestern nicht verbergen: „Ein Plakat muss plakativ sein, damit es in wenigen Sekunden aufgenommen wird“, erklärte der Experte. Beim neuen Wiesn-Motiv sei dies nicht gegeben. „Deshalb gibt’s dafür von mir nur ein mangelhaft.“
Trotzdem wird das preisgekrönte Motiv weltweit auf 7000 Plakaten und 90 000 Prospekten sowie dem Wiesn-Maßkrug zu sehen sein. Bleibt zu hoffen, dass die Wiesn 2009 trotzdem eine bunte Angelegenheit wird.
Daniel Aschoff