Jetzt wird’s eng: Stachus-Umbau beginnt

MÜNCHEN - Heller, übersichtlicher und eleganter soll das rund 7000 Quadratmeter große Areal werden. Dafür beginnen jetzt die Renovierungsarbeiten. Gesperrt ist zunächst die Passage unter der Sonnenstraße – nur Rollstuhlfahrer dürfen durch.
Wie, bitteschön, macht man aus einem schmuddeligen, düsteren Einkaufszentrum einen eleganten-Shopping-Palast? Und das möglichst, ohne die Geschäfte zu schließen, und so, dass auch 160000 Passanten täglich kaum in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden?
Der Umbau des bald 40 Jahre alten Stachus-Einkaufszentrums ist vor allem eins: eine logistische Herausforderung. Damit zum Weihnachtsgeschäft 2009 alles fertig ist, fängt die LBBW Immobilien, die das heruntergekommene Einkaufszentrum für 33 Jahre von den Stadtwerken München gepachtet hat, an diesem Montag mit den Sanierungsarbeiten an.
C-Passage komplett gesperrt
Für Stachus-Flaneure bedeutet das: Ab Montag ist die so genannte C-Passage unterhalb der Tram-Haltestelle in der Sonnenstraße komplett gesperrt. Nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die den Tram-Halt (Linien: 16, 17, 18 und 27) ausschließlich per Aufzug erreichen können, steht der Durchgang während der Bauarbeiten zur Verfügung.
Damit Rollstuhlfahrer auch den Weg durch die Baustelle finden, richtet die LBBW Gegensprechanlagen ein, über die rund um die Uhr Personal angefordert werden kann. Die Münchner Verkehrsgesellschaft empfiehlt allerdings, wenn möglich, auf andere Haltestellen auszuweichen.
30 Millionen für die Grundsanierung
Bis der Stachus im Bereich Sonnenstraße wieder normal unterquert werden kann, dauert’s: Erst im März 2009 soll die C-Passage wieder begehbar sein.
Voraussichtlich erst in ein paar Monaten, im Sommer, beginnen die Arbeiten in der Passage unterhalb der Bayerstraße, außerdem die im Abschnitt Richtung Justizpalast.
Etwa 30 Millionen wird die Grundrenovierung nach den Plänen der Architekten Allmann/Sattler/Wappner kosten. Dafür soll das rund 7000 Quadratmeter große Areal aber wirklich richtig schön werden: mit weniger verwinkelten Wegen, damit sich Passanten besser orientieren können, übersichtlicher angeordneten Läden und mehr Helligkeit.
Beheizbare Außentreppen
Im Winter werden Stachus-Besucher künftig nicht mehr in den Untergrund rutschen, sondern hinunter steigen: Beheizbare Außentreppen sollen verhindern, dass die Stufen in der kalten Jahreszeit glatt werden.
Auch die Stadtwerke nutzen die Gunst der Stunde und kümmern sich um eine Betonsanierung. In den vergangenen Jahren richtete durchgesickertes Streusalz erhebliche Korrosionsschäden in der Konstruktion an.
Immerhin: Die S- und U-Bahnsteige, die den Stachus erst zu einem der meist frequentierten Plätze Europas machen, sollen während der ganzen Umbauarbeiten zugänglich sein.
Daniela Transiskus