Jetzt ist es offiziell: Baurecht für Zweite Stammstrecke

Symbolisch wurde der Baubeginn der zweiten Stammstrecke bereits vollzogen. Nun gibt es für das gesamte Projekt endlich grünes Licht.
München - Auch wenn der berühmte erste Spatenstich zur neuen Stammstrecke bereits im April 2017 erfolgte, der offizielle Baubeginn zögerte sich hinaus. Nun bekam das Mega-Bauprojekt die letzte Genehmigung.
Mehr als einen Monat nach den letzten Prozessen um den Bau in München gibt es nun für die komplett geplante Strecke gültiges Baurecht. Zwar hatten sich im Februar betroffene Anwohner und die Deutsche Bahn auf Vergleiche geeinigt, doch bestand bis Ende März die Möglichkeit einer Widerrufsfrist. Diese ist nun abgelaufen und von Seiten der Kläger bestätigt worden, dass sie davon keinen Gebrauch gemacht hatten, teilte Bayerns Bau- und Verkehrsministerin Ilse Aigner mit.
Das Mega-Bauprojekt kann weitergehen
Damit stehe dem riesigen Bauprojekt nichts mehr im Wege. "Endlich haben wir für den gesamten Streckenverlauf der zweiten Stammstrecke rechtsgültiges Baurecht. Die Deutsche Bahn kann nun auch im östlichen Planfestellungsabschnitt von der Isar bis zum Leuchtenbergring mit den Bauarbeiten starten", so Aigner.
Anwohner und eine Wohnungseigentümergemeinschaft hatte zuvor vor dem Bayrischen Verwaltungsgerichtshof wegen unzureichendem Schutz vor Lärm der Bauarbeiten im Ostabschnitt geklagt. Vor Gericht erwirkten sie dann in zwei Vergleichen einen aktiven Schallschutz und die Zusage, dass bestimmte Innenraumpegel eingehalten werden würden.
Zweite Stammstrecke: In neun Jahren soll sie fertig sein
Dutzende von Anwohnern und Gegnern in die Wege geleitete Verfahren drohten das Mega-Projekt ins Wackeln zu bringen. Zwar wurde das Eisenbahn-Bundesamt zu Schutzauflagen verpflichtet, einen kompletten Stop der Bauarbeiten erwirkten die Gegner jedoch nicht.
Das rund vier Milliarden Euro teure größte Schienenprojekt des Freistaats soll die Kapazitäten der chronisch überlasteten Strecke durch die Münchner Innenstadt fast verdoppeln. Kernstück ist ein sieben Kilometer langer Tunnel, der bis zu 40 Meter unter der Erde verlaufen wird. 2026 sollen die ersten S-Bahnen rollen. Gegner kritisieren das Projekt als Milliardengrab.
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