Jenseits des Scheiterns
New-Wave-Chaot Wreckless Eric und seine Frau Amy Rigby – heute Abend in der Roten Sonne
In der Pop-Musik gibt es Helden, die funktionieren gegenteilig wie im wirklichen Leben. Es sind die Scheiternden, die Verlierer, die mit Grazie über die Bühne stolpern, gerade noch gehalten von Fäden, an denen die Vorsehung im rechten Moment zieht.
Man muss mit dem Namen Wreckless Eric nicht auf Anhieb etwas verbinden. Aber sicher sagen die Label-Kollegen, mit denen Eric bei Stiff-Records startete den meisten etwas: Ian Dury und Elvis Costello. Nick Lowe produzierte Erics Debüt-Single und spielte Schlagzeug. „Whole Wide World“ – über zwei Akkorde schepperte ein bleicher Engländer seine Fantasien über die weite Welt. Der dreckige Cockney-Akzent ließ keinen Zweifel daran, dass das Bürschchen noch nicht viel weiter als bis in die Londoner Innenstadt gekommen war.
Ob es der Dauersuff war, der Eric vom Durchbruch abhielt, oder der Frust des Scheiterns, der ihn zum Saufen brachte – zumindest bewies Eric mit seinem Biografietitel „A Dysfunctional Success – The Wreckless Eric Manual“ von 2004 Humor. Mittlerweile ist er mit seiner Frau, der Songwriterin Amy Rigby, unterwegs: Zurückgenommener, akustischer Sound und ein neues Album: „Wreckless Eric & Amy Rigby“, erschienen, wieder bei Stiff-Records. Christian Jooß
Rote Sonne, Maximiliansplatz 5, Beginn: 22 Uhr, Eintritt: 13 Euro.
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