Jeep stürzt 5 Meter tief von der Isarbrücke
Dem Fahrer (52) eines Cherokee war schwarz vor Augen geworden. Mit der Schnauze voran stürzte der silberfarbene Jeep Cherokee an der Wittelsbacher Brücke fünf Meter in die Tiefe. Zum Glück gab es keine Verletzten!
GIESING Er raste über die Gegenfahrbahn auf den Gehweg und über einen Grünstreifen, riss ein Trafohäuschen und einen stabilen Eisenzaun mit, an dem ein blaues Fahrrad angekettet war. Dann folgte der Sturzflug – mitsamt Trafohäuschen, Radl und Zaun: Mit der Schnauze voran stürzte der silberfarbene Jeep Cherokee an der Wittelsbacher Brücke fünf Meter in die Tiefe. Er landete auf der Motorhaube, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen – wiederum unmittelbar neben dem Radl- und Gehweg im Isarhochwasserbett, wo um 11.45 Uhr bereits Spaziergänger und Radfahrer unterwegs waren.
Doch verletzt wurde niemand! Auf seiner Wahnsinnsfahrt hätte der Jeep viele Menschen mitreißen können. Doch wie durch ein Wunder geschah das nicht. Das zweite Wunder: Auch der Fahrer, ein Türke, blieb nach bisherigen Kenntnissen nahezu unverletzt. Gestern Nachmittag wollte er das Krankenhaus auf eigenen Wunsch bereits wieder verlassen. Er hat offenbar nur einen blauen Fleck am Fuß.
Zwei Mal hat’s gescheppert
In „Münchens ältestem Standl“ am Schyrenplatz herrschte gestern kurz vor der Mittagszeit bereits Betrieb. Mehrere Männer saßen vor dem Kiosk, genossen in der Frühlingssonne ein Bier aus der Flasche. „Der ist wie ein Pfeil an uns vorbeigezischt. Zwei Mal hat’s gescheppert“, berichtete ein Gast kurz nach dem Unfall der AZ. Ein anderer Mann will gesehen haben, dass der Jeep kurzzeitig abhob, nachdem er den Bordstein des Gehweges überfahren hatte.
Ungebremst war der Fahrer in einem weiten Bogen von Giesing kommend am Schyrenplatz noch vor der Wittelsbacher Brücke nach links abgekommen und auf das Geländer zugerast. „Mir wurde schwarz vor Augen“, sagte der Unfallfahrer (52) später im Krankenhaus. Als sein schwerer Wagen nach dem Sturzflug auf dem Boden aufschlug, ging sein Fahrer-Airbag auf. Der Türke blieb angeschnallt und zwischen Sitz und Airbag eingequetscht kopfüber in seinem Wagen sitzen.
Ein paar Gäste vom Kiosk und mehrere Bauarbeiter, die direkt nebenan mit Isar-Renaturierungsmaßnahmen beschäftigt waren, eilten zu dem Verunglückten. „Einer der Bauarbeiter hat mit seinem Cutmesser den Gurt durchgeschnitten. Wir haben ihn dann gemeinsam da rausgeholt und flach auf den Boden gelegt“, berichtet Standl-Gast Rudolf F. (48). Bereits wenige Minuten später trafen Ärzte und Sanitäter an der Unfallstelle ein.
Auch Stunden später sorgte der Unfall-Wagen gestern noch für viele Schaulustige auf der Wittelsbacherbrücke. Zu Verkehrsbeeinträchtigungen kam es laut Polizei nicht.
Nina Job
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