Jede neunte Probe fällt durch

Die Zahl der unappetitlichen oder falsch gekennzeichneten Lebensmitteln ist deutlich gestiegen. In München haben die Kontrolleure am meisten zu beanstanden
J. Jauernig |
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Die Zahl der unappetitlichen oder falsch gekennzeichneten Lebensmitteln ist deutlich gestiegen. In München haben die Kontrolleure am meisten zu beanstanden

München - In München ist jede neunte Lebensmittelprobe entweder falsch gekennzeichnet, sieht unappetitlich aus – oder ist sogar gesundheitsgefährdend. Damit liegt die Landeshauptstadt im Bayernvergleich vorne. Im gesamten Freistaat war „nur“ jede zehnte Probe zu beanstanden. Der soeben veröffentlichte Jahresbericht des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 2010 zeigt, dass in Bayerns Gaststätten, Lebensmittelgeschäften oder Imbissbuden vieles im Argen liegt.


Manchmal brauchten Lebensmittelkontrolleure einen starken Magen: Ratten in Getreidemühlen, Schädlinge im Brau-Malz oder 300 Tonnen Gammelfleisch. Genau 7384 Proben nahmen die Tester in Bayern unter die Lupe– darunter Wurst, Bier, Mineralwasser, aber auch Tabakwaren und Kosmetika. In 321 Fällen waren die Produkte gesundheitsschädlich. Damit stieg die Quote der mangelhaften Produkten in Bayern von 9,9 (2009) auf 10,5 Prozent.


In München liegt das Risiko, bei einem Restaurantbesuch oder im Geschäft ein buchstäblich faules Ei zu bekommen noch höher: 11,3 Prozent der 3113 untersuchten Lebensmittel waren mangelhaft. Dabei sind die beanstandeten Produkte, die in andern Bundesländern hergestellt wurden, nicht mal eingerechnet.


Die Mängel reichen laut Kreisverwaltungsreferat, das die Kontrollen in München durchführt, von dreckigen Pfannen in Restaurantküchne bis zu verschimmeltem Obst, das die Tester bei einem Münchner Safthersteller fanden. „Gerade bei der Hygiene in den Gaststätten ist noch Verbesserung gefragt“, sagt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale München.


Ein Schwerpunkt der Kontrollen in ganz Bayern waren Betriebe, die Dönerspieße herstellen. In zwei der 14 geprüften Betriebe gammelten große Mengen Fleisch mit abgelaufenem Verfallsdatum vor sich hin. In anderen Betrieben lagerten fertige Spieße neben verrostetem Werkzeug, Autos oder Farben. Auch beim Sushi gab es viel Grund zu meckern: 89 Prozent der Fisch-Röllchen enthielten ungekennzeichnete Zusätze, die bei  Menschen mit Unverträglichkeiten jedoch ein Gesundheitsrisiko darstellen.

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