Jahres-Bilanz 2017: Messe München auf Erfolgskurs

München - Mehr Aussteller, mehr Besucher, mehr Umsatz: Die Messe München wächst kräftig, auch mit ihren Messen im Ausland und mit digitalen Plattformen. In Russland, Indien, China, Südafrika und Brasilien veranstalten die Münchner dieses Jahr Baumaschinen-Messen, und die Leitmesse in München nächstes Jahr werde "die größte Bauma aller Zeiten", sagte Messe-Chef Klaus Dittrich am Donnerstagabend bei der Präsentation der Bilanz 2017.
800 Firmen auf der Warteliste fänden keinen Platz mehr – ihnen biete die Messe jetzt digitale Flächen an. Mit zweistelligen Zuwachsraten bleibt die Messe auf Erfolgskurs. "Mit 275,3 Millionen Euro haben wir den höchsten Umsatz erwirtschaftet, der je in einem Jahr ohne Bauma erzielt wurde", erklärte Dittrich.
Auslandsmessen: Wichtig für den Umsatz
Anders als bei Investitionsgütern sei die Lage bei Konsumgütern für Messeveranstalter schwierig. Die Skihersteller Atomic und Salomon seien nicht mehr auf der Sportartikelmesse ispo, sondern nur noch auf der digitalen Plattform. Die Website "ispo.com" arbeite mit dem chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba zusammen. Mit digitalen Angeboten erwirtschaftete die Messe 2017 erst zwei Millionen Euro Umsatz, aber schon 2021 sollen es fast 20 Millionen Euro oder 5 Prozent des Gesamtumsatzes sein.
Noch wichtiger sind die Auslandsmessen, die schon ein Viertel zum Gesamtumsatz beitragen und profitabler sind als die Messe in München selbst. "Die großen Wachstumspotenziale liegen im Ausland. Für uns ist es überlebenswichtig, da aktiv zu sein" sagte Dittrich. In drei Jahren soll ein Drittel des Umsatzes aus dem Ausland kommen. Messen dort sorgten dafür, dass mehr Aussteller und Besucher nach München kämen.
Jeder Euro Umsatz bei der Messe sorge für zehn Euro Umsatz bei Hotels, Restaurants, Taxis und anderen Geschäften, sagte Dittrich. 2017 erwirtschaftete die Messe 333 Millionen Euro Umsatz und 24 Millionen Euro Gewinn. Den bekommen jetzt die beiden Eigentümer, die Stadt München und der Freistaat. "Seit 2010 schreiben wir schwarze Zahlen und werden das auch 2018 wieder tun", so Dittrich. Im Oktober stehe die letzte Rate des Fremddarlehens über 680 Millionen Euro für den Bau des neuen Messegeländes an, was jährlich mit 40 Millionen Euro zu Buche schlug. Dieser Betrag könne künftig für Investitionen ins Gelände genutzt werden.