Jackos Fans trotzen Winter und Wetter

Das Memorial für den "King of Pop" vor dem Bayerischen Hof bleibt geduldet – für ein Denkmal reicht es nicht.
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Das Memorial für den "King of Pop" vor dem Bayerischen Hof bleibt geduldet – für ein Denkmal reicht es nicht.

MÜNCHEN Angie (28) und Diana (30) legen frische Blumen auf die Stufen des Orlando-di-Lasso-Denkmals vor dem Bayerischen Hof. Ob Schnee, Eis oder Regen: Seit Sommer 2009 strömen hierher täglich Michael-Jackson- Fans. Die improvisierte Gedenkstätte für den toten Pop-Star hat sich längst als Kultort etabliert. Auch Jacksons Schwester La Toya hat hier bei ihrem letzten München-Besuch ein Foto hinterlassen.

Am 25. Juni 2009 ist Jackson gestorben – neun Monate später wollen die Fans den King of Pop mit einer Zeremonie am Promenadeplatz feiern: „Fans aus ganz Deutschland wollen sich an diesem Samstag treffen“, kündigte Initiatorin Lisa Schmidt aus München an. Eine Uhrzeit wollte sie nicht verraten – wahre Fans erfahren sie im Internet.

Wie weit die Liebe zu dem verstorbenen Idol geht, beweisen Angie und Diana auch ohne offizielles Treffen: „Am Anfang saßen wir bis tief in die Nacht, um das Memorial zu bewachen“, erzählen die jungen Frauen. Störenfriede gebe es selten. Nur einmal wurde ein Taxifahrer aggressiv. Ihn störte, dass am Promenadeplatz nicht mehr dem eigentlichen Helden, Orlando di Lasso, gedacht wird – sondern einem Musiker, der nur tageweise im Bayerischen Hof Station machte.

Auch bei der Stadt gingen zwei Beschwerden ein, weil das di-Lasso-Denkmal von den Jackson-Fans belagert wird. Die Stadt leitete die Beschwerden weiter ans zuständige staatliche Bauamt München I. Ohne Folgen. Denn die Regierung von Oberbayern gibt weiterhin grünes Licht für alle Jacko-Fans. So bestätigte Baudirektor Wolfgang Fruth am Freitag auf AZ-Anfrage: „Das Memorial ist momentan noch geduldet.“ Eine Zusage, dass die Gedenkstätte für immer bleibt, bedeutet das noch lange nicht. Immerhin bestätigte auch die Sprecherin des bayerischen Wissenschaftsministeriums: „Derzeit gibt es keine entsprechenden Pläne.“

Wäre auch ein bleibendes Michael-Jackson-Denkmal in München denkbar? Der städtische Pressesprecher Andreas Danassy winkt ab. „Mit dieser Anfrage haben wir einige Briefe bekommen. Aber ein permanentes Denkmal wurde im Arbeitskreis Gedenktafeln nicht befürwortet.“ Grund: Jackson war nicht lange genug in München – und schon gar kein Münchner. Anne Hund

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