Ist ein Fiat 500 zu klein für einen Handwerker?

Eine Hausmeisterin hat einen italienischen Kleinwagen gekauft. Das KVR verweigert ihr die nötige Parklizenz: Das Auto sei nicht groß genug. Ein Foto sorgt für Aufklärung.
Rudolf Huber |
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Platz ist in der kleinsten Kiste: Dagmar Kinner zeigt, was sie alles in ihrem Fiat 500 unterbringt.
Gregor Feindt Platz ist in der kleinsten Kiste: Dagmar Kinner zeigt, was sie alles in ihrem Fiat 500 unterbringt.

Eine Hausmeisterin hat sich einen Kleinwagen angeschafft. Das Kreisverwaltungsreferat verweigert ihr die nötige Parklizenz: Das Auto sei nicht groß genug. Ein Foto sorgt für Aufklärung.

München - Dagmar Kinner fiel aus allen Wolken. Erst im November hatte sie im Kreisverwaltungsreferat (KVR) ihre Handwerker-Parklizenz auf ihren neuen Wagen umschreiben lassen – problemlos. Jetzt wollte sie die Lizenz verlängern lassen – und scheiterte zunächst. Weil ihr Auto zu klein ist.

Die Münchnerin, die seit 15 Jahren einen mobilen Hausmeister-Service betreibt, war Ende letzten Jahres von einem kompakten Lancia Delta auf einen kleinen Fiat Cinquecento umgestiegen. Arbeitsmäßig kein Problem: „Putzeimer, Streugut, Schneeschaufel und Laubsäcke bringe ich locker rein”, sagt die 47-Jährige zur AZ. Ihr Umstieg aufs kleinere Auto hatte praktische Gründe: „Damit bekomme ich leichter einen Parkplatz.”

Nach ihrem Besuch im KVR war Dagmar Kinner allerdings ziemlich verärgert. Denn nachdem sie alle erforderlichen Unterlagen für die Verlängerung der immerhin 250 Euro teuren Handwerker-Parklizenz abgegeben hatte, stockte der amtliche Vorgang bei der Eingabe der Fahrzeugdaten: Keine Lizenz – weil der fesche Italiener zu klein ist. „Das hat der Stadtrat so beschlossen”, zitiert die Münchnerin die KVR-Sachbearbeiterin.

Für Dagmar Kinner ein schwerer Schlag. Denn mit ihrer Lizenz konnte sie ihr Auto bisher per Ausnahmegenehmigung im eingeschränkten Haltverbot, an Parkuhren oder Parkscheinautomaten abstellen. „Ich habe manchmal drei, vier Stunden an einer Stelle zu tun”, so die Münchnerin. „Da muss ich jetzt alle zwei Stunden losrennen und einen neuen Parkschein ziehen.”

KVR-Sprecherin Daniela Schlegel bestätigte die Haltung der Sachbearbeiterin: „Das liegt an der Fahrzeuggröße.” Wer nur wenige und eher leichte Sachen zur Arbeit brauche, könne die ja ausladen und dann das Auto wegfahren. Die Handwerker-Lizenzen seien nur für Transporter oder Werkstattwagen gedacht, wenn etwa im Fahrzeug eine Werkbank montiert sei oder schwere Rasenmäher transportiert würden.

Wie verlangt mailte Dagmar Kinner inzwischen ein Foto ihres „Enzo” ans KVR. Auf dem ist gut zu erkennen, was alles in das Auto reinpasst. Der Effekt: 37 Minuten nach Abschicken der E-Mail ratterte die vorläufige Parklizenz aus dem Fax der Hausmeisterin. Offenbar ist ein Cinquecento also doch nicht zu klein. 

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