Ist 70-Jähriger ein Sex-Täter?

Der ehemalige Kraftfahrer soll versucht haben, seine Bekannte (74) zu vergewaltigen. Er scheiterte angeblich nur deshalb, weil er über seine heruntergelassene Hose stolperte
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Ist Rentner Herbert Sch. (70) ein Sex-Täter?
Torsten Huber Ist Rentner Herbert Sch. (70) ein Sex-Täter?

Der ehemalige Kraftfahrer soll versucht haben, seine Bekannte (74) zu vergewaltigen. Er scheiterte angeblich nur deshalb, weil er über seine heruntergelassene Hose stolperte

München - Mit einem Rollator schleicht der gehbehinderte Rentner Herbert Sch. (70) ganz langsam in den Münchner Landgerichtssaal 262. Begleitet von zwei Justizwachleuten. Sicher ist sicher.
Bei den Bewegungsproblemen des Angeklagten ist es kaum vorstellbar, dass er versucht haben soll, seine Nachbarin Magdalena B. (74) in deren Wohnung zu vergewaltigen. „Zur Tat wird sich mein Mandant heute nicht äußern“, sagt sein Strafverteidiger Bernd Gutowski, der durchblicken lässt, dass die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft München I völlig überzogen sind. Außerdem soll Sch. am Telefon gedroht haben, einen Polizisten abzustechen.

Nach den ersten Sätzen fragt der Vorsitzende Richter Oliver Ottmann: „Ich habe das Gefühl, dass Sie nicht nach Haar gehören. Warum sitzen Sie da in U-Haft?“ Antwort: „Weil einer der Polizisten gesagt hat, ich sei blöd.“ Der Angeklagte kennt Magdalena B. seit 18 Jahren. Intim seien sie aber nie gewesen. „Wir hatten nur Petting zur Hälfte“, so Herbert Sch. Der Richter verdutzt: „Was muss man sich darunter vorstellen?“ Der Angeklagte: „Sie und ich waren oben nackt. Ich habe ihre Brüste gestreichelt und sie griff mir in die Hose.“ Mehr nicht. „Magdalena wollte keinen richtigen Sex“, sagt der Rentner, der noch eine zweite Beziehung zu einer Frau unterhält.

Am Tattag, dem 23. September 2010, soll Herbert Sch. um 8 Uhr zu Magdalena B. gekommen sein. Er habe ihr von hinten an die Brüste gegriffen und gesagt: „Ich war lange genug im Knast, ich brauche jetzt eine Frau.“ Er sei aber über seine heruntergelassene Hose gestolpert und gegen den Türrahmen geknallt. Die Frau konnte fliehen.
„95 Tage saß ich im Gefängnis, weil ich die Geldstrafe für zwei Verkehrsdelikte nicht bezahlen wollte. Ich bin doch nicht blöd und gebe denen mein Geld. Da sitze ich lieber im Knast“, meint Herbert Sch.

Am 22. Mai soll Opfer Magdalena B. vor Gericht als Zeugin aussagen.

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