Isarring: Die Stadt wil den Stau-Knoten zerschlagen

Am Israrring versucht es das Baureferat jetzt mit einer „außerordentlichen Maßnahme”: Eine Spur erhält dauerhaft freie Fahrt, die zweite wird per Ampelschaltung gesteuert.
von  Rudolf Huber
Farbenspiele: Am Isarring wird es zwei Ampelschaltungen für die beiden Fahrspuren geben.
Farbenspiele: Am Isarring wird es zwei Ampelschaltungen für die beiden Fahrspuren geben.

München - Die Stadt macht ernst mit dem Notfallprogramm gegen den Dauerstau am Isarring: Am 1. August starten die Umbaumaßnahmen an dem neuralgischen Stück durch den Englischen Garten. Schon acht Tage später soll das Provisorium fertig sein.

Nötig wird die Aktion, weil es seit der Eröffnung des Richard-Strauss-Tunnels auf dem Ring und auf der einmündenden Ifflandstraße regelmäßig zu üblen Staus kommt (AZ berichtete). Jetzt soll ein „teilsignalisierter Knoten”, so das Projekt auf Behördendeutsch, den gordischen Stau-Knoten durchschlagen.

Die Methode wird im zuständigen Baureferat als „außerordentliche Maßnahme” bezeichnet: Die linke Spur des Isarrings in Richtung Norden bekommt per Ampelschaltung Dauergrün. Die rechte Spur erhält Grün wie bisher im Wechsel mit der Ifflandstraße. Davon erhofft man sich in Bau- und Kreisverwaltungsreferat eine Verflüssigung des Verkehrs.

Klingt einleuchtend – weil zumindest eine Spur auf dem Mittleren Ring dauerhaft freie Fahrt hat. Allerdings ist die bauliche und technische Umsetzung doch ganz schön aufwändig.
Damit der „teilsignalisierte Knoten” funktioniert, müssen nämlich die beiden Fahrspuren räumlich getrennt werden – durch eine Beton-Schiene. Auf einer Schilderbrücke über den Fahrbahnen werden die beiden Ampeln angebracht – mit Dauergrün links und wechselnden Farbenspielen rechts.

Sinn der Sache ist es, den Verkehr von der Ifflandstraße möglichst elegant in den Isarring einzufädeln. Dazu wird die bisher zweispurige Ifflandstraße auf eine Spur verengt. „Im Gegenzug erhält der Verkehr auf der Ifflandstraße eine deutlich längere Grünphase als bisher”, so die Stadt.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich wird aus Sicherheitsgründen von 60 auf 50 km/h heruntergesetzt. Die Polizei wird die Strecke in ihr Blitz-Programm aufnehmen.
Die Arbeiten beginnen am kommenden Montag mit der Abschaltung der bisherigen Ampelanlage. Gearbeitet wird hauptsächlich in der verkehrsarmen Zeit zwischen 10 und 15 Uhr und in den Nachtstunden. Eine Woche drauf soll die neue Ampelanlage in Betrieb gehen. Sechs Monate dauert die Erprobung der Behelfsmaßnahme. In dieser Zeit wird genau geprüft, ob sie etwas bringt. 

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