Isarland: Gnade für den Gnadenhof?

Der Stadtrat stoppt den Verkauf des Gestüts. CSU-Mann Podiuk fühlt sich bestätigt.  
Willi Bock |
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Die CSU und Fraktionsvize Hans Podiuk haben sich für den Tierschutzbund ins Zeug gelegt. Der will ein Pferdeschutz- und Informationszentrum im Isarland errichten – mit Gnadenhof, therapeutischem Reiten und der Ausbildung von Behinderten. Aber im Stadtrat prallen die Interessen aufeinander
Martha Schlüter Die CSU und Fraktionsvize Hans Podiuk haben sich für den Tierschutzbund ins Zeug gelegt. Der will ein Pferdeschutz- und Informationszentrum im Isarland errichten – mit Gnadenhof, therapeutischem Reiten und der Ausbildung von Behinderten. Aber im Stadtrat prallen die Interessen aufeinander

Der Stadtrat stoppt den Verkauf des Gestüts. CSU-Mann Podiuk fühlt sich bestätigt.

MÜNCHEN/STARNBERG Die Stadt hat schon große Kasernen gekauft und schönste Grundstücke versilbert. Doch kaum ein Grundstücks-Deal ist so spektakulär wie der Verkauf des von den Nazis geerbten städtischen Gestüts Isarland am Starnberger See.

Gestern sollte das Gestüt meistbietend verkauft werden. Aber die Ausschreibung wurde im Stadtrat aufgehoben. Vordergründig: Weil alle drei Anbieter, die noch im Rennen waren, weniger geboten haben, als das Grundstück mit 41 Hektar, Gestütsgebäuden und rund 90 Pferdeboxen wert sein soll.

Aber es geht auch um soziale Aspekte und um den Tierschutz: Denn der Tierschutzbund hat sich ebenfalls beworben. Er will ein Pferdeschutz- und Informationszentrum errichten – mit Gnadenhof, therapeutischem Reiten und der Ausbildung von Behinderten.

Die CSU und Fraktionsvize Hans Podiuk haben sich für den Tierschutzbund ins Zeug gelegt. SPD-Bürgermeisterin Christine Strobl (Reiterin und Aufsichtsratschefin des Tierparks) hatte auch eine soziale Nutzung in der Ausschreibung angeboten.

Aber im Stadtrat prallen die Interessen aufeinander: Die einen wollen das Gestüt meistbietend loswerden, andere wollen es nicht verkaufen, und die CSU (und heimlich auch rote und grüne Stadträte) liebäugeln mit den Tierschützern. Sie wissen, dass die sich kein Höchstgebot leisten können.

Insgesamt hatte es sieben Angebote gegeben: Von 40000 Euro bis zu sieben Millionen. Der Höchstbietende wollte ein Hotel mit Ferienpark bauen. Das lehnte allerdings die zuständige Stadt Starnberg ab. Da sprang er ab.

Das Kommunalreferat wird noch einmal mit den letzten Interessenten verhandeln und mit Bewerbern, die zu spät die Unterlagen abgegeben hatten.

„Der Tierschutzbund soll ein Betriebskonzept vorlegen und erklären, dass er von der Stadt keinen Zuschuss will“, fordert SPD-Stadträtin Ulrike Boesser. Hans Podiuk ist fürs erste zufrieden: „Durch den Widerstand der CSU ist es möglich geworden, dass noch einmal neu mit dem Tierschutz verhandelt wird. Ich kämpfe weiter.“

 

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