Isar-Müll: Gibt's für Dreckbären bald Strafzettel?
In der Debatte um die verdreckte Isar schlägt die CSU jetzt einen Ordnungsdienst vor. Der soll auch Knöllchen verteilen dürfen.
München - Seit Tagen beschäftigt die Stadt vor allem diese eine Frage: Was kann man gegen die Dreckbären tun, die mit ihrem Müll unsere schönen Parks verschandeln? Sogar OB Dieter Reiter (SPD) ist kürzlich der Geduldsfaden gerissen: „Wenn ihr euch nicht benehmen könnt“, warnte er, „dann räumen wir halt auch nicht mehr auf“.
Ob es zu solchen Erziehungsmaßnahmen jemals kommen wird, sei mal dahingestellt. Aber die Überlegung des Stadtoberhaupts illustriert sehr deutlich, wie aufgebracht die Münchner Gesellschaft wegen der Müll-Rabauken derzeit ist.
Die meisten Münchner können nicht nachvollziehen, warum das Partyvolk an der Isar und im Englischen Garten es nicht schafft, Flaschen, Dosen und Einweg-Grills zu entsorgen. Von respektlosem Verhalten ist die Rede, es werden Eintrittsgebühren für Parks ins Spiel gebracht oder – als sanftere Maßnahme – humorvolle Hinweisschilder.
Die Politik hat ihre eigene Methode, mit dem Problem umzugehen. Schon vor einigen Tagen haben SPD und Grüne eine Art Isar-Patrouille vorgeschlagen, die über die Stränge schlagende Griller und Picknicker immer wieder an die Naherholungs-Spielregeln erinnern sollten.
Die CSU geht jetzt sogar einen Schritt weiter. Ein kommunaler Ordnungsdienst soll künftig auch die Freizeit-Vergehen ahnden können, die der Polizei noch als zu geringfügig erscheinen.
Drehen an der Isar und in den Parks also bald Hilfspolizisten ihre Runden und verteilen Knöllchen an all diejenigen, die ihren Müll und ihre zerdepperten Flaschen liegenlassen. In vielen anderen deutschen Städten gibt es schließlich schon solche Ordnungsdienste, heißt es aus CSU-Kreisen. Warum dann also nicht auch in München – wenn es denn hilft?
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